Breitband Sendungsüberblick

Wenn Social-Media-Stars für die Bundeswehr werben

54:12 Minuten
Schüler informieren sich am Stand der Bundeswehr auf einer Ausbildungsbörse in Fürstenwalde.
Schüler informieren sich am Stand der Bundeswehr auf einer Ausbildungsbörse. Die wirbt mittlerweile aber auch in den sozialen Netzwerken. © pa/dpa/Pleul
Moderation: Vera Linß und Martin Böttcher · 23.06.2018
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Knapp fünf Millionen Euro hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr für Social-Media-Kampagnen ausgegeben. Besonders beliebt: Werbung mit Influencern. Doch oft wird nicht deutlich, wer sie finanziert. Die mangelnde Transparenz wirft Fragen auf.
Der Staat darf nicht zum Sender werden, hat das Bundesverfassungsgericht 1961 beschlossen. Aber was heißt das in Bezug auf das Internet und die sozialen Medien? 2017 hat die Bundesregierung knapp fünf Millionen Euro für Kampagnen auf Facebook, Instagram, Youtube, Twitter und weiteren Sozialen Netzwerken ausgegeben. Wie arbeiten Influencer wie Felix von der Laden, Florian Mundt alias LeFloid oder die Instagramerin Wana Limar mit der Bundesregierung zusammen? Jenny Genzmer gibt einen Überblick.

Influencer im Auftrag des Staates

Das Onlinemagazin Motherboard hat die Ausgaben der Regierung analysiert und schreibt von möglicherweise rechtswidrigen Themenplatzierungen. Umgeht die Regierung die gebotene Staatsferne des Rundfunks? Wie erfolgreich und glaubwürdig sind die Kampagnen überhaupt? Darüber sprechen wir mit Anna Biselli, die zusammen mit Sebastian Meineck für "Motherboard" recherchiert hat.

"Anschleimeritis": Kritik am Sport-Journalismus

"Es gibt so etwas wie Sport-Journalismus im Fernsehen nicht mehr", kritisiert der Schriftsteller Jürgen Roth die aktuelle Fußballberichterstattung. Er bemängelt nicht nur die Qualität, sondern auch fehlende Distanz. Wir sprechen mit ihm über schlechte Rhetorik, mangelnde Kritik, brutales Vermarktungsdenken und die gewollte Inszenierung von Sport als nationalistisch bewegendes Ereignis.

Die dunkle Seite der Digitalisierung

Eine der großen Ängste in Bezug auf Künstliche Intelligenz ist, dass sie falsche Entscheidungen trifft, weil sie gespeicherte Informationen nicht richtig auswertet. Deshalb haben Microsoft und Facebook gerade automatische Programme herausgebracht, die zum Beispiel Diskriminierung entdecken und verhindern sollen.
Allerdings ist das größte Problem bei der so genannten BIAS, also der Voreingenommenheit des Systems, nicht der Algorithmus. Es sind viel mehr die Daten, mit denen die KI trainiert wird. Um das zu belegen, haben Forscher am Massachussetts Institute of Technology einen KI-Psychopathen erschaffen. Laf Überland hat dem Schrecken ins Auge geblickt

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Redaktion: Teresa Sickert und Jana Wuttke
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