Breitband Sendungsüberblick

Medien in Demokratien - die Rolle der "vierten Gewalt"

54:46 Minuten
Die Tageszeitungen "Handelsblatt", Sächsische Zeitung", "Berliner Zeitung", "Die Welt", "Frankfurter Allgemeine", "Der Tagesspiegel" und die "Süddeutsche Zeitung" liegen auf einem Tisch
Durch Information und Kritik tragen freie Medien in Demokratien zur Meinungsbildung bei. Daher werden sie auch als "vierte Gewalt" bezeichnet. © dpa / Jan Woitas
Moderation: Tim Wiese  · 04.05.2019
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Medien in Europa stehen zunehmend unter dem Druck von Rechtspopulisten und konservativen Regierungen. Doch gerade jetzt, kurz vor der Europawahl, ist unabhängiger Journalismus besonders gefragt. Was kann die so genannte "vierte Gewalt" leisten?
Exemplarisch für den Druck der Rechtspopulisten ist der aktuelle Fall des ORF-Journalisten Armin Wolf, der nicht zum ersten Mal von der FPÖ attackiert wurde. Jüngst legte ihm ein prominenter FPÖ-Politiker nahe, eine längere Urlaubszeit zu nehmen. Auch in Deutschland werden demokratische Medien durch die AfD immer wieder infrage gestellt. Die AfD geht hier bei der FPÖ in die Schule. Ungarn wiederum hat den Begriff der "Orbanisierung" geprägt, der ausdrückt, dass dort demokratische Medien beschnitten werden. Parallel dazu kommunizieren deutsche Parteien per "Newsroom" zunehmend an den Medien vorbei und wenden sich direkt an die Wähler*innen. Erodiert hier Demokratie von innen? Wie gefährdet das unsere Demokratie, gerade jetzt vor den Europawahlen? Welche Rolle müssen Medien im Europawahlkampf spielen? Könnten Sie das Zünglein an der Waage sein?

Darüber diskutieren die Schriftstellerin Jagoda Marinić und der Medienberater Christoph Kappes. Zuvor fasst Jenny Genzmer die Situation zusammen.

Mehr Video, weniger Text – Neue Regeln im Netz

Zum 1. Mai sind Änderungen des Rundfunkstaatsvertrags in Kraft getreten. Für die öffentlich-rechtlichen Sender bedeutet das unter anderem, dass sie nun auch Drittplattformen wie Facebook, YouTube oder Instagram mit exklusiven Inhalten bespielen dürfen. Insgesamt werden sich die öffentlich-rechtlichen Netzauftritte hin zu mehr Video und Audio und weniger Text entwickeln. Die Chancen und Risiken, die darin liegen, beleuchtet der Medienjournalist Daniel Bouhs.

Das Goldene Zeitalter der Philosophie

"2062" ist das Jahr, in dem die Künstliche Intelligenz dem Menschen ebenbürtig sein wird, so die These von Toby Walsh in seinem gleichnamigen Buch. Dann wird auch für die Philosophie ein Goldenes Zeitalter anbrechen, meint der KI-Forscher von der Universität New South Wales. Denn hinter der Überlegung, wie man Maschinen dazu bringt, moralisch zu handeln, stehen Fragen nach Gerechtigkeit und Fairness, auf die Philosophen Antworten geben müssen. Vera Linß hat mit Toby Walsh gesprochen.
Netzkultur: Das Computerspiel "Hypnospace Outlaw"
Das Internet ist heute weltbewegend, kompliziert, durchkommerzialisiert und für viele Menschen inzwischen einfach nur – .anstrengend. Das war nicht immer so. In den 90ern löste das junge Internet lokale Netzwerke ab, Facebook und Twitter waren noch Jahre entfernt, und wer sich mitteilen wollte, musste eine eigene Webseite bauen. Diese Zeit macht das Videospiel "Hypnospace Outlaw" wieder erlebbar - und will dabei einiges aussagen, auch über unser heutiges Verständnis vom Netz. "Hypnosapce Outlaw" steht auch für einen Trend. Eine Reihe aktueller Spiele versucht, die Systeme unserer Gesellschaft mit Simulationen besser verständlich zu machen. Unser Autor Dennis Kogel hat "Hypnosapce Outlaw" gespielt.
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