Breitband Sendungsüberblick

Fluggastdaten: Speichern ohne jeden Verdacht

54:52 Minuten
Ein Flugzeug fliegt der Morgensonne entgegen.
Bei allen grenzüberschreitenden Flügen werden die Angaben zu den Passagieren nach dem Fluggastdatengesetz für fünf Jahre gespeichert. © imago stock&people, 84894481
Moderation: Vera Linß und Marcus Richter · 25.08.2018
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Name, Adresse, Zahlungsinformationen: Das sind nur einige der Daten, die beim Kauf eines Flugtickets anfallen – und die nach dem "Fluggastdatengesetz" an das Bundeskriminalamt weitergeleitet werden müssen. Was bedeutet das für die Passagiere?

BKA speichert Reisedaten aller Auslandsflüge

Es beginnt beim Kauf eines Tickets für einen Flug von Deutschland ins Ausland oder vom Ausland nach Deutschland – egal, ob online, beim Reisebüro oder bei der Airline: Die jeweilgen Unternehmen sind verpflichtet, die Passagierdaten an die "Fluggastdatenzentrale" zu übermitteln. Diese "Zentrale" ist Teil des Bundeskriminalamts, wird derzeit noch gestetet und soll voraussichtlich Ende September den Betrieb aufnehmen.
Grundlage für die Speicherung der Daten ist eine Richtlinie der Europäischen Union von 2016, die von den Flugunternehmen fordert, sehr viele Informationen über ihre Passagiere an Behörden zu melden. Das Ziel: Terrorismus und schwere Kriminalität zu bekämpfen. Wie bei EU-Richtlinien üblich, müssen diese erst in nationale Gesetze gegossen werden, um zu wirken.
Das ist europaweit geschehen. Auch Deutschland hat ein "Fluggastdatengesetz", nach dem die Passagierdaten zentral beim Bundeskriminalamt erfasst werden. Philip Banse erklärt, welche Daten dazugehören, wie sie verwendet werden und welche Befugnisse das BKA hat.
Das Gesetz hat eine flächendeckende Registrierung von Passagieren auf Auslandsflügen zur Folge. Haben wir mit dem Fluggastdatengesetz eine "Vorratsdatenspeicherung light"? Welche Missbrauchsgefahren gibt es? Gäbe es andere, besser geeignete Maßnahmen, grenzüberschreitende Kriminalität einzuschränken? Über diese Fragen sprechen wir mit Peter Schaar, dem ehemaligen Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationssicherheit.

Push für die Digitalisierung in Deutschland

Die Bundesregierung hat einen Digitalrat bekommen. Vier Frauen und sechs Männer sollen nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bundesregierung antreiben und "unbequeme Fragen" stellen. Besonders in vier Feldern wolle die Regierung mithilfe des Rates Fortschritte erzielen: Breitbandversorgung und Mobilfunk, digitales Lernen an Schulen, digitale Verwaltung und künstliche Intelligenz.

Medien und Meinungen

Der Mensch im virtuellen Raum

Die größte technische Neuerung auf der diesjährigen Gamescom war, dass VR-Brillen zum Spielen auch kabellos vom Rechner mit Daten versorgt werden können. Das ist ganz praktisch – aber auch nur ein kleiner Schritt.
Wie sieht es mit den großen Visionen zur Mensch-Maschine-Schnittstelle aus? Wird unser analoger Körper deckungsgleich in der virtuellen Welt existieren? Werden wir bald nicht nur sehen und hören, sondern auch das Spiel fühlen und denken? Wir sprechen mit dem Designforscher Fabian Hemmert über multisensorische Mensch-Maschine-Interaktion und die Zukunft der Spielesteuerung.

Rückblick auf die Gamescom

Auf der Gamescom werden nicht nur Spiele vorgestellt, die Messe ist auch ein jährliches Stimmungsbarometer der Branche. Bei Themen wie der wirtschaftlichen Förderung von Spielen oder der Diskussion um die Anerkennung von E-Sport spiegelt sich die Beziehung zwischen Politik und Games wieder. In der Diskussion um Erinnerungskultur und Hakenkreuze in Spielen, aber auch der Frage, wie viel Spielzeit Erwachsene eigentlich haben, zeigt sich das Verhältnis von Games und Gesellschaft. Marcus Richter und Vera Linß besprechen die Themen und Diskussionen der diesjährigen Gamescom.

Netzmusik-Playlist

Das Team

Moderation: Vera Linß und Marcus Richter
Redaktion: Vera Linß und Jana Wuttke
Medien und Meinungen: Azadê Peşmen
Netzmusik: Roland Graffé
Webredaktion: Nora Gohlke
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