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Das Gesicht als Lügendetektor

54:19 Minuten
Das Foto zeigt einen Computer-Bildschirm, auf dem ein menschliches Gesicht biometrisch vermessen wird.
Biometrische Datenerfassung wird mehr und mehr zum Alltag. © dpa / picture alliance / picturedesk.com / Hans Ringhofer
Mit Jenny Genzmer und Tim Wiese · 27.07.2019
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Immer häufiger können Kameras auch Gesichter identifizieren und Emotionen erkennen. Was heißt das für unseren Alltag? Außerdem: Alan Turing – wie der britische Computerpionier bis heute unsere Welt beeinflusst.
Gesichtserkennungssoftware kommt nach und nach in unserem Alltag an. Und dass es beim bloßen Wiedererkennen des Gesichts natürlich nicht bleibt, sondern dass man mit den Informationen unserer Gesichtsausdrücke noch viel mehr machen kann, das haben Nutzer nicht nur bei der FaceApp gemerkt. Es geht bei immer mehr Technologien darum, die Verfassung oder die Emotion eines Menschen zu erfassen, in dem die Software die Mikroexpressionen des Gesichts scannt und bewertet. Der chinesische Versicherungs- und Finanzdienstleister Ping An will mit diesen Informationen Rückschlüsse auf die Kreditwürdigkeit seiner potentiellen Kunden und Kundinnen ziehen – obwohl diese Methode kaum wissenschaftlich belegt ist.
Wir sprechen mit dem Journalisten Adrian Lobe darüber, wie sich Gesichtserkennung in den letzten Jahren weiterentwickelt hat und wie sich eine Dauerüberwachung auf unser Alltags-Verhalten auswirkt. Er sagt: Nicht nur in China ist Gesichtserkennung ein großes Thema, auch soziale Netzwerke wie Facebook sitzen auf riesigen Datenmengen, die, wenn sie in die falsche Händen geraten, zum Problem werden können.

Alan Turing: Wie ein Mathetalent den Krieg gewann und unsere Welt prägte

Ab 2021 wird Alan Turings Gesicht auf der 50-Pfund-Note zu sehen sein. Viele kennen ihn als den Mann, der im zweiten Weltkrieg den Enigma-Code geknackt hat. Doch der Brite hat noch viel mehr geleistet. Bis heute müssen Menschen beim Surfen im Internet den sogenannten Turing-Test bestehen und wer wissen will, warum Leoparden so gemustert sind, wird auf Forschung von Turing stoßen. Hagen Terschüren über das Leben einer der einflussreichsten Personen des 20. Jahrhunderts und dessen tragisches Ende.

Podcast-Kritik: "The Clearing"

Ein neuer True-Crime-Podcast von den "Crimetown" und "Conviction"-Machern Gimlet Media? Da sind wir natürlich hellhörig geworden. In Kooperation mit Pineapple Street geht es um den Serienmörder Edward Wayne Edwards, der sein Leben selbst als "Aufregend, gefährlich, unehrlich" beschreibt. Für den Podcast konnten die Macher auf über 60 Kassetten zurückgreifen, die Edwards selbst aufgenommen hat. Und dann sind da noch die Erzählungen seiner Tochter April Balascio. Carina Fron hat "The Clearing" schon gehört und schwankt zwischen "Es lohnt sich!" und "Passiert da noch mehr?".

Netzmusik-Playlist

Cave Dealer – What Have You Done (CC BY-ND)
Fish Hook – Summer Vacation (CC BY)
GR∆NT – Take Some Time (CC BY-NC-ND)
K.óla – Nýir draumar (CC BY)
Yris – On s'en va (ft. Bthelick) (CC BY-SA)
Impactful Loneliness – Make Believe (CC BY-ND)

Das Team

Moderation: Jenny Genzmer und Tim Wiese
Redaktion: Jana Wuttke
Netzmusik: Roland Graffé
Webredaktion: Hagen Terschüren
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