Boom einer sterbenden Sprache

Von Carsten Hueck · 28.04.2009
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sprachen sechs Millionen Menschen Jiddisch. Heute sind es maximal halb so viele. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass die dem mittelalterlichen Deutsch verwandte "Nationalsprache des Judentums" im Laufe der kommenden 100 Jahre aussterben wird.
Gleichzeitig aber ist Jiddisch attraktiver Gegenstand folkloristischer Erinnerungskultur und wissenschaftlicher Forschung. Deutsche Buchverlage geben die Klassiker der jiddischen Literatur in aufwendigen, zweisprachigen Ausgaben heraus, an den Universitäten boomen Kurse über jiddische Sprache und Lebenswelten.

Vor allem junge Menschen, oftmals ohne jüdische Wurzeln, lernen weltweit und mit Begeisterung Jiddisch. Die Sendung geht dem aktuellen Trend nach und untersucht, was den anhaltenden Zauber des Jiddischen ausmacht und ob es als Teil des europäischen Kulturerbes neu belebt werden kann.

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