Blues Project

09.11.2011
Anfang 1973 reformierte der damals sehr populäre US-Multiinstrumentalist Al Kooper die Band "Blues Project", die in den 60er Jahren eine Pionierrolle in der Verbindung von Blues, Jazz und Rock übernommen hatte. Es wurde lediglich ein Auftritt organisiert, um dabei ein Live-Doppelalbum mitzuschneiden. Kooper brachte – bis auf Sänger Tommy Flanders – die Originalbesetzung zusammen und buchte die Live-Aufnahme für den 24. Juni 1973 im New Yorker Central Park.
"Blues Project" waren Mitte der 60er Jahre als "erste wahre weiße Blues-Band" (New Musical Express) in die Geschichte eingegangen. Sie bevorzugten einen urbanen, elektrischen Blues mit Folk-, Jazz- und Rockelementen und tendierten zu weitschweifigen Improvisationen.

Von Kritikern hoch gelobt ebneten "Blues Project" mit vier komplexen LPs den Weg für bald darauf sehr erfolgreiche Gruppen wie "Blood", "Sweat & Tears" und "Electric Flag". Da der kommerzielle Erfolg hinter den Erwartungen der Plattenfirma zurückblieb, ging das Sextett nach verschiedenen Umbesetzungen 1972 auseinander.
Keine zwölf Monate nach der Trennung kam es an einem wunderbaren Sommertag im Central Park zu einer einmaligen Reunion, die noch einmal viele sehr gute Rezensionen provozierte. "Blues Project" boten eine Werkschau ihres kurzen Schaffens mit neun Songs. Die Aufnahme geriet – für damalige Verhältnisse – großartig.

Der Auftritt wirkte spontan, das Publikum war offenbar bester Stimmung, und insbesondere Al Kooper an der Hammond B 3-Orgel und Gitarrist Danny Kalb lieferten die Highlights eines besonderen Konzerts, das auch auf CD nichts von seiner Atmosphäre eingebüßt hat.



In Concert: Blues Project
"Reunion" (Central Park New York, 1973)
Moderation: Christian Graf