Blau gegen Rot – Wie das Urheberrecht die Bilanz von Facebook verbessern soll

Facebook, Weltmarktführer bei den „Sozialen Netzwerken“ klagt den beliebtesten Anbieter im deutschen Sprachraum, StudiVZ, an.
Facebook, Weltmarktführer bei den „Sozialen Netzwerken“ klagt den beliebtesten Anbieter im deutschen Sprachraum, StudiVZ, an. Laut „Financial Times“Laut „Financial Times“ hat Facebook am vergangenen Freitag bei einem kalifornischen Gericht Klage gegen StudiVZ eingereicht. Der Vorwurf: Die StudiVZ-Geschäftsführung hätte das „Look and Feel“, Features und Dienste von Facebook kopiert, ihr Portal unterscheide sich vom US-Vorbild lediglich in der roten Farbgebung. Laut Klageschrift soll studiVZ auch ohne Erlaubnis auf Facebooks Computersysteme und -netzwerke zugegriffen haben, um sich unrechtmäßig Daten zu verschaffen. Mit der Klage wolle Facebook die „illegalen Aktivitäten“ von studiVZ unterbinden, heißt es. In einer ersten Reaktion hat die Geschäftsführung des sozialen Netzwerks StudiVZ Plagiatsvorwürfe am Sonntag als „haltlos“ bezeichnet und bereits am Freitag Feststellungsklage beim Landgericht Stuttgart eingereicht. Diese hat das Ziel, von den zuständigen deutschen Gerichten feststellen zu lassen, dass die von Vorwürfe nicht zutreffend sind.

Facebook, das nach eigenen Angaben über weltweit mehr als 80 Millionen Nutzer verfügt, hatte die Klage wenige Monate nach dem Start seiner deutschen Version eingereicht, die bisher nicht den erhofften Erfolg einbrachte. Mit den zum Holtzbrinck Konzern gehörenden Portalen SchülerVZ, StudiVZ und MeinVZ dominieren drei Online-Netzwerke den Markt, die nach Angaben der Betreiber mehr als zehn Millionen deutschsprachige Mitglieder haben. Langfristiges Ziel sei es, Holtzbrinck juristisch zu einer günstigen Übernahme zu zwingen, zitiert „FAZ“„FAZ“ Branchenkenner.

Rafit Ali von PaidContent.org vermutet, dass der Klage von Facebook gegen StudiVZ mehrere folgen werden: Mindestens acht Facebook-Klone gibt es weltweit. Härtester internationaler Konkurrent ist „MySpace“, das zum Konzern News Corp. des Magnaten Rupert Murdoch gehört und stark im Sprachraum vertreten ist. Im März gab man an, 4.5 Millionen deutsche User zu haben.
Philip Banse berichtet vom Verdrängungswettbewerb der sozialen Netzwerke anlässlich der diesjährigen re:publica. mp3

Grafik: Ben Woodward