Bildende Künstler als Musiker

Jetzt singen sie auch noch!

54:37 Minuten
Beuys Arbeit 'Infiltration - Homogen für Cello' besteht aus einer gefilzten Cello-Tasche mit einem roten Kreuz. Hier zu sehen in einer Glasvitrine während der Ausstellung "The Stag Monuments" in der Galerie Thaddaeus Ropac in London, kuratiert von Norman Rosenthal.
Joseph Beuys Arbeit 'Infiltration - Homogen für Cello' aus dem Jahr 1967. © Richard Gray / imago images / PA Images
Von Michael Rebhahn · 03.09.2019
Dass Bildende Künstler im Musikalischen „wildern“, ist keine Seltenheit. Das Bedürfnis nach alternativen Ausdrucksformen scheint groß: vom schlichten Liedchen bis zur monumentalen Orchesterpartitur.
Mit der zunehmenden Öffnung der Gattungsgrenzen entwickelten Künstlerinnen und Künstler mehr und mehr den Wunsch, sich nicht auf ihr angestammtes Terrain zu beschränken, sondern selbstbewusst aus dem breiten Spektrum der künstlerischen Medien zu wählen.

Die Musik steht dabei hoch im Kurs, wohl nicht zuletzt, weil die bildende Kunst selbst bereits Eigenschaften angenommen hat, die die Musik von vornherein auszeichnen: performative Herangehensweisen oder verschiedene Formen der Zusammenarbeit und der kollektiven Autorschaft.

Hier geht es zur Playlist der Sendung

Michael Rebhahns Sendung dokumentiert Gelingen und Scheitern dieser Genrewechsel und stellt verschiedenste Resultate des ästhetischen "Fremdgehens" vor: unter anderem Jean Dubuffets "Musique Brut", die aktionistische Musiktherapie der Wiener Künstler Nitsch und Mühl oder die Evergreens aus dem Trash-Sektor – etwa von Joseph Beuys, der sich "Sonne statt Reagan" wünschte, oder Martin Kippenberger, der mit dem Celentano-Cover "Yuppi Du" eine Hymne aufs kompromisslos Banale sang.
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