Besprechung

Schwarzweißgekästel überall

29.09.2012
Technikjournalist Ben Schwan beobachtet den Trend rund um QR-Codes seit vielen Jahren.
Technikjournalist Ben Schwan beobachtet den Trend rund um QR-Codes seit vielen Jahren. Hat die Nutzung von QR-Codes so stark zugenommen, wie die Vertreter der IT-Industrie das bei ihrem Aufkommen prognostiziert hatten? Nein, sagt Ben, nicht ganz so viel. An genaue Zahlen ist nur schwer zu kommen.
Geeks und Japaner scheinen empfänglicher der neuen Technik gegenüber zu sein - man muss eben auch ein Smartphone mit der entsprechenden App besitzen. Doch selbst dann wirkt die Schnittstelle ins Digitale umständlich. Meist sind es Produktinfos, Werbeaktionen, teilweise auch Infos zu Sehenswürdigkeiten oder in Ausstellungen, die hinter QR-Codes versteckt werden.
In vielen Fällen ein einfacher Link, den man ja auch hätte abfotografieren können. Solche Links können natürlich auf Seiten mit Schadcode führen. Beispiel Android: In der Telefon-App etwa von Samsung-Handys befindet sich ein Fehler, über den man mit einem einzigen in eine Website eingebundenen Befehl das Gerät löschen kann. Hat man eine QR-Reader-App, die die URL in einem QR-Code ohne Nachfrage aufruft, kann man sich so das Gerät löschen. Derzeit wird an einem Update gearbeitet.
Irgendwie ist das Scannen von QR-Codes per Kamera ja auch relativ Low-Tech. Sind die Codes vielleicht doch nicht mehr als eine Übergangstechnologie, die etwa von Funk-Chips nach dem NFC-Standard bald überholt wird?