Besprechung

eG8 und die Gefahren für's Netz

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Der französische Staatschef Nicolas Sarkozy hatte zum eG8-Internetgipfel geladen und mit seinen ruppigen Aussagen die Netzwelt verprellt.
Der französische Staatschef Nicolas Sarkozy hatte zum eG8-Internetgipfel geladen und mit seinen ruppigen Aussagen die Netzwelt verprellt. Er fordert staatliche Eingriffe ins Internet. Außerdem müsse man das Netz endlich zivilisieren, so Sarkozy. Was genau er darunter versteht, lässt er allerdings offen. Die Ansicht, was "zivilisiert" ist und was nicht, geht weit auseinander und lässt sich im Netz nur schwer auf einen Nenner bringen. Sarkozys Einschätzungen werden im Web deshalb bedrückend und hämisch zugleich kommentiert.
Aber nicht nur die Parole von dem zu zivilisierenden Internet hat für heftige Reaktionen gesorgt, sondern auch die Tatsache, dass fast ausschließlich die Spitzen der internationalen Netzkonzerne eingeladen waren. Während es von Konzernspitzen von Unternehmen wie Facebook, Google, Amazon, Microsoft und Co nur so wimmelte, fehlte von Vertretern der Nutzer, der digitalen Zivilgesellschaft, fast jede Spur.
Wie lange wird es ein freies, globales Netz, das ohne einschränkende staatliche Reglementierungen auskommt, noch geben? Ist eine Reglementierung notwendig oder sind staatliche Eingriffe die eigentlichen Gefahren für das Netz? Darüber sprechen wir mit Kollege Philip Banse, der sich die Veranstaltung "The Future of Security and Open Standards on the Internet" von Web-Legende Vint Cerf angeschaut hat.
In dem Vortrag setzte sich Cerf mit der globalen Organisation des Internets auseinander, in der sich seiner Meinung nach Offenheit und Sicherheit wechselseitig bedingen. Wir klären wie sich Cerf eine zeitgemäße Weiterentwicklung der globalen Netzinfrastruktur vorstellt und worin er Gefahren für die Offenheit und Sicherheit des Netzes sieht.