Berliner Architekten gestalten "Topographie des Terrors" neu
Das Berliner Architektenbüro Heinle, Wischer und Partner hat den Wettbewerb für den Neubau des Dokumentationszentrums "Topographie des Terrors" gewonnen. Die Erwartung ist groß, dass das kärglich ausgestattete und untergebrachte NS-Informationszentrum endlich ein angemessenes Domizil erhält.
Dreizehn Jahre nach dem ersten Architekturwettbewerb ist die Erwartung groß, dass das kärglich ausgestattete und untergebrachte NS-Dokumentationszentrum Topographie des Terrors endlich ein angemessenes Domizil erhält. Sie befindet sich seit vielen Jahren als Provisorium auf dem Gelände der ehemaligen Schaltzentrale des NS-Terrors.
Die Idee, den Ort, an dem die Schreibtische der NS-Täter standen, die Deutschland und Europa mit Terror überzogen, und wo sich die Kerker der Gestapo befanden, als Gedenkstätte zu bewahren, geht bis in die 70er Jahre zurück. Aber erst 1990 beschloss der Berliner Senat, den Anstoß einer Bürgerinitiative für ein dauerhaftes Dokumentations- und Ausstellungszentrum aufzunehmen und sich zu eigen zu machen. Aus einem ersten Wettbewerb ging der Entwurf des Schweizer Architekten Peter Zumthor als Sieger hervor.
Der anfänglichen Begeisterung über dessen Arbeit folgte jedoch bald nach Baubeginn 1995 ein abgrundtiefer Katzenjammer: die Kostenexplodierten, beteiligte Baufirmen machten Pleite, eine Krise folgte der anderen. Jahrelang tat sich auf der Baustelle gar nichts. Im Mai 2004 zog schließlich der Bund die Reißleine und kündigte einen Neustart an. Man trennte sich von Zumthor, der Bund übernahm an Stelle Berlins die Bauträgerschaft, die bereits fertig gestellten drei Treppentürme wurden gegen den massiven Widerstand des Schweizer Architekten abgerissen.
13 Millionen Euro, ein Drittel der gesamten für das Projekt zur Verfügung stehenden 38, fünf Millionen Euro , waren damit in den Sand gesetzt. Für den Neubau stehen also nur noch knapp 24 Millionen Euro zur Verfügung. Ein neuer europaweiter Wettbewerb wurde ausgeschrieben, an dem ursprünglich über 600 Architekten Interesse zeigten. 309 haben einen Entwurf eingereicht.
Eine schlichte, dienende und qualitativ hochwertige, nicht auftrumpfende Architektur sei diesem Gelände angemessen, meinte die Berliner Senatorin für Stadtentwicklung Ingeborg Junge-Reyer. Das wäre auch im Sinn der Stiftung Topographie des Terrors.
Neben dem Holocaust-Mahnmal und dem Jüdischen Museum kommt in Berlin dieser Erinnerungsstätte als Ort, an dem an die Täter erinnert wird, besondere Bedeutung zu. Das Interesse der Öffentlichkeit ist jedenfalls vorhanden. Obwohl die äußeren Bedingungen wenig einladend sind, ziehen die ausgestellten Fotos und Dokumente in jedem Jahr Tausende Besucher an. Selbst im letzten Jahr, als in nächster Nähe das Denkmal für die ermordeten Juden Europas eröffnet wurde, verzeichnete die Topographie ein Besucherplus von zehn Prozent.
Die Idee, den Ort, an dem die Schreibtische der NS-Täter standen, die Deutschland und Europa mit Terror überzogen, und wo sich die Kerker der Gestapo befanden, als Gedenkstätte zu bewahren, geht bis in die 70er Jahre zurück. Aber erst 1990 beschloss der Berliner Senat, den Anstoß einer Bürgerinitiative für ein dauerhaftes Dokumentations- und Ausstellungszentrum aufzunehmen und sich zu eigen zu machen. Aus einem ersten Wettbewerb ging der Entwurf des Schweizer Architekten Peter Zumthor als Sieger hervor.
Der anfänglichen Begeisterung über dessen Arbeit folgte jedoch bald nach Baubeginn 1995 ein abgrundtiefer Katzenjammer: die Kostenexplodierten, beteiligte Baufirmen machten Pleite, eine Krise folgte der anderen. Jahrelang tat sich auf der Baustelle gar nichts. Im Mai 2004 zog schließlich der Bund die Reißleine und kündigte einen Neustart an. Man trennte sich von Zumthor, der Bund übernahm an Stelle Berlins die Bauträgerschaft, die bereits fertig gestellten drei Treppentürme wurden gegen den massiven Widerstand des Schweizer Architekten abgerissen.
13 Millionen Euro, ein Drittel der gesamten für das Projekt zur Verfügung stehenden 38, fünf Millionen Euro , waren damit in den Sand gesetzt. Für den Neubau stehen also nur noch knapp 24 Millionen Euro zur Verfügung. Ein neuer europaweiter Wettbewerb wurde ausgeschrieben, an dem ursprünglich über 600 Architekten Interesse zeigten. 309 haben einen Entwurf eingereicht.
Eine schlichte, dienende und qualitativ hochwertige, nicht auftrumpfende Architektur sei diesem Gelände angemessen, meinte die Berliner Senatorin für Stadtentwicklung Ingeborg Junge-Reyer. Das wäre auch im Sinn der Stiftung Topographie des Terrors.
Neben dem Holocaust-Mahnmal und dem Jüdischen Museum kommt in Berlin dieser Erinnerungsstätte als Ort, an dem an die Täter erinnert wird, besondere Bedeutung zu. Das Interesse der Öffentlichkeit ist jedenfalls vorhanden. Obwohl die äußeren Bedingungen wenig einladend sind, ziehen die ausgestellten Fotos und Dokumente in jedem Jahr Tausende Besucher an. Selbst im letzten Jahr, als in nächster Nähe das Denkmal für die ermordeten Juden Europas eröffnet wurde, verzeichnete die Topographie ein Besucherplus von zehn Prozent.