"Die Nachfolge-Debatte ist für mich jetzt beendet"
Auch wenn der Streit um seine Nachfolge schwierig für ihn gewesen sei. Festivaldirektor Dieter Kosslick geht guten Mutes in die Berlinale. Seinen legendären Humor hat er jedenfalls nicht verloren.
"Die Debatte ist für mich jetzt beendet", sagt Noch-Berlinale-Chef Dieter Kosslick in Deutschlandfunk Kultur zum Streit über seine Nachfolge. "Es gibt eine Findungskommission für unseren Aufsichtsrat. Und die Kulturstaatsministerin ist wirklich bemüht, das in geordnete Bahnen zu führen."
Auch wenn "das alles" ein bisschen schwierig gewesen sei, gehe er mit guten Gedanken in die Berlinale. Bisher jedenfalls habe er seinen Humor noch nicht verloren. "Mal sehen, ob es stimmt."
Dass weibliche Filmschaffende im Rahmen der #metoo-Debatte auf dem roten Teppich ein Zeichen setzen wollen wie jüngst bei den Golden Globes, begrüßt Kosslick: "Auch Frauen mit flachen Schuhen dürfen über den roten Teppich. Und Männer in High Heels."
"Hingucken, nicht Weggucken!"
Kosslick findet die Diskussion um Gleichberechtigung wichtig: "Es ist ja nicht immer nur sexuelle Belästigung. Es ist ja eine globale Benachteiligung von – nicht nur – Frauen, sondern auch von Menschen anderer Hautfarbe – arme Leute sind benachteiligt gegenüber Reichen."
Hier hofft er, mit verschiedenen Berlinale-Veranstaltungen einen Denkanstoß geben zu können, etwa mit dem Treffen der deutschen Initiative Quote Film, zu dem die Diskriminierungsbeauftragten der Bundesregierung kommt.
Diese Haltung müsse auch im Anforderungsprofil für den nächsten Direktor oder die nächste Direktorin der Berlinale enthalten sein: "Augen nicht zu machen! Hingucken, nicht Weggucken! Eigentlich sind damit schon fünfzig Prozent der Grundqualifikationen erfüllt."
(sel)