Berg-Tourismus

Auf Adrenalinsuche im Alpen-Funpark

Alpen
Ein Paragleiter in den Bayerischen Alpen © imago/alimdi
Von Heiner Kiesel · 04.04.2016
Albert Hanschek betreibt seit 30 Jahren die Schwarzenberghütte in den Allgäuer Alpen. Er versucht, klassische Wanderer und Eventtouristen unter einen Hut zu bringen.
Jetzt ist es bald soweit. Allein von der Zeit her. Eine Stunde soll es aus dem Ostrachtal bis zur Schwarzenberghütte sein. Schneetreiben, jenseits des Wegs verschwimmt die Welt im Weiß. Da streckt ein mächtiger Ahorn seine kahlen Äste durch die Flocken. "Im Paradies", so nennen die Einheimischen den Schwarzenberg in den Allgäuer Alpen. Im Frühling vielleicht – und der braucht noch ein paar Wochen, bis er hierher kommt. Die letzte Steigung. Da steht die Hütte. Davor zwei... Frauen.
"Hallo. Na, den Schneesturm überlebt. Ja. Wir waren mittendrin und jetzt fahren wir wieder runter mit dem Schlitte."
Die beiden tragen Anoraks in Pastellfarben und dicke Mützen. Sie sind mittleren Alters und erstaunlich gut gelaunt trotz des unfreundlichen Wetters.
"Also sie ist die Gabi, ich bin die Birgit und wir sind aus Saarbrücken (Gabi: im Saarland). Und sind hierher geraten auf die Schwarzenberghütte und sind in Hinterstein gestartet und hierhergelaufen, drei Stunden und sind dann (Gabi: Wir sind mitten in einen Schneesturm hierhineingeraten) Alpengipfelsturm (Gabi: oder Schneeverwehungen, es hat geschneit) und dann in diese wunderbare Schwarzenberghütte. Die bei 1380 Metern liegt."
Die hat es in sich. In ihr schenkt der dienstälteste Wirt einer Hütte des Deutschen Alpenvereins aus.
"Und es bewirtet sie der Albért, oder Alberto. Prinz Albert! Mit einem Jagertee. Und wir haben richtig gute Laune und wir fahren mit dem Schlitten jetzt runter ins Tal und hoffen, dass wir den Bus noch kriegen, der uns dann wieder nach Bad Hindelang bringt."
Ein Erlebnis versprechen die beiden, als sie sich auf ihre Schlitten setzen. Ein zünftiges Original, den Inbegriff eines Bergwirtes. Deswegen bin ich da!
"Habe die Ehre, Servus, So jetzt bin ich da, Mit drei Wochen Verspätung."
Albert Hanschek ist ein Brocken von einem Mann. Mittelgroß, aber fast so breit wie hoch. Wenn er in seiner Stube ist, dann füllt er sie aus. Der Bauch ein kompakter Medizinball. Darüber trägt er einen Pulli mit Kragen und Reißverschluss. Jeans. Und die Augen haben ein dunkles sanftes Braun. Die Haare weiß mit ein bisschen schwarz. Er winkt nach drinnen. Das Gastzimmer ist kuschelig geheizt, Kachelofenwärme.
Holztäfelung, Bänke und Tische massiv. Neben dem Eingang Familienfotos. Da hat Hanschek noch einen Vollbart. In einer schummrigen Ecke hängt ein Kreuz. Die Köchin räumt in der Küche zusammen. Es ist früher Nachmittag. Aber still. Es ist keiner mehr da sonst und es wird auch niemand mehr kommen – bei dem Schneetreiben. Stimmung? Fehlanzeige! Aber Zeit zum Reden!
"30 Jahre, das ist die erste Hütte und die letzte. Am 27. September werden es 30 Jahre."

Wohlfühlwanderer und Berghipster

Hanschek ist einer von drei Hüttenwirten des Alpenvereins, die Anspruch darauf erheben, das Amt am längsten auszuüben. Er macht es am längsten ohne Unterbrechung auf derselben Hütte. Er ist einer der erlebt hat, wie sich das Leben auf dem Berg verändert hat. Einer, an dem man sieht, was das aus einem macht, drei Jahrzehnte oben zu bleiben. Und wie er das macht. Aber vielleicht ist es ganz hilfreich, erstmal zu klären, was für ein besonderes Biotop das ist, so eine Alpenvereinshütte.
"Und wenn man hier heroben ist, dann muss man die Einsamkeit lieben, man hat nicht jeden Tag Geschäft."
"Wir haben in den letzten Jahren immer zwischen 700 und 800.000 Übernachtungen pro Jahr. Diese Zahlen sind auch einigermaßen stabil."
Das ist Thomas Bucher. Der Sprecher des Deutschen Alpenvereins, DAV, dem größten Bergsportverband der Welt mit einer Million Mitglieder. Tendenz steigend. Der Verein besteht aus 354 Regionalverbänden, den Sektionen, von denen die meisten Hütten besitzen, gestalten und unterhalten. Über 300 sind es. Zusammen mit den Partnerverbänden in Österreich und der Schweiz sind es sogar 600 Hütten. 33.000 Betten. Sie nehmen jeden Besucher auf, aber Vereinsmitglieder zahlen einen reduzierten Preis für Übernachtung und bestimmte Nahrungsmittel. Aber ansonsten ist keine Hütte wie die andere.
"Unabhängig davon glauben wir, dass es eben sehr sinnvoll ist, dass sich jede Hütte ihre Nische sucht. Es gibt auf der einen Seite Hütten, die wollen nicht mal, dass Leute ihre Handys benutzen und es gibt auf der anderen Seite, die setzen gerade darauf. Aber beides soll bei uns möglich sein. Genauso wie es möglich sein soll, dass sich die eine Hütte auf Mountainbiker spezialisiert, die nächste Hütte auf die Kletterer und die dritte auf Familien."

Und ständig gibt es Streit unter den Alpenvereinsmitgliedern, wie sie ihre Hütten haben wollen. Die asketischen Bergpuristen, die sich am liebsten mit dem kalten Wassser vom Steintrog waschen. Die Wohlfühlwanderer, die Biker, die dauervernetzten Berghipster. Da ist es schwer, alle Bedürfnisse unter ein Dach zu kriegen. Nicht alle Hütten sind rentabel, aber das bringt das Konzept mit sich, meint Thomas Bucher.
"Unser erstes Ziel ist es ja nicht, die Hütten immer ganz auszulasten, sondern unser Ziel ist es, dass wir Bergsport ermöglichen und zwar naturverträglichen Bergsport. Das ist unser Ziel und nicht möglichst viele Leute in die Berge zu bewegen."
Die Schwarzenberghütte im Allgäu.
Die Schwarzenberghütte im Allgäu. © deutschlandradio / Heiner Kiesel
Der Alpenvereinssprecher weiß, wie persönlich und emotional das Verhältnis der Mitglieder zu den Unterkünften ist. "Unser Zuhause in den Bergen", wirbt der DAV. Und entscheidend dafür, dass es den Besuchern heimelig wird, ist der Wirt.
"Gehen wir mal durch, gehen wir mal in die Küche. Das ist jetzt mein Arbeitsbereich von morgens bis abends und wenn es hier fertig ist, dann gehe ich auf meinen Pistenbulli und mache den Weg, damit die Leute am nächsten Tag wieder kommen. Ich sage immer zu meiner Sektion, zu meinen Vorständen – ich bin Koch und ihr seid die Vorstände. Ich koche und ihr regiert. Das ist mein Wort und das weiß meine Sektion. Und wenn du 40 Jahre Koch bist, dann – ich mach fast alles frisch."
Hanschek streicht mit einer ausladenden Geste durch den Raum. Edelstahlanrichte, Gas- und Holzherd, Dunstabzugshaube. Sein Beruf sei sein Hobby, sagt er wie alle, die zu nichts anderem mehr kommen als zur Arbeit. Sieben Tage die Woche. Schon lange. Mit 15 verlässt der Österreicher seine südsteirische Heimat und seine zwölf Geschwister um in der Touristenhochburg Saalbach-Hinterglemm das Kochhandwerk zu erlernen. Kurz betreibt er später in Donauries eine Gastwirtschaft, dann treibt es ihn wieder in die Berge…
"…so jetzt gehen wir in den ersten Stock rauf."
...zur Schwarzenberghütte der DAV-Sektion Illertissen. Das war früher eine recht einfache Herberge für die Bergfreunde. Im Treppenaufgang zu den Gastzimmern, Lager heißen die beim Alpenverein, hängen Bilder.
"Wie es früher ausgeschaut hat."
Vergangenheit in Schwarzweiß.
"Das sind die Arbeiter von Illertissen und das sind die Hüttenwirte. Mit dem Muli haben sie alles raufgetragen und das war das erste Aggregat – mit dem Hubschrauber!"
Männer in weißen Hemden und Kniebundhose mit Balken auf der Schulter. Gemeinschaft. Zupacken. In den 50er-Jahren bauen die Mitglieder die Bergstation eines Lastenaufzugs zur Hütte aus.
"Das sind Hütten, das sind noch richtige Hütten. Und da waren sie froh und glücklich, und schau da die Hausfrauen, wie sie Kartoffeln schälen. Und die waren auch glücklich."

Albert Hanscheck stützt sich auf das Geländer aus hellem Holz. Sein Blick wandert die Bildergalerie entlang. So war das, wie er hier angefangen hat. Natur, Schweiß, Hingabe an die Gemeinschaft. Er spürt immer weniger davon. Es fehlt ihm. Die Jungen Mitglieder haben oft keine so enge Bindung mehr zu ihrer Hütte. Die stecken ihre Energie dann gerne in eine Kletterhalle im Heimatort. Das ist in vielen Sektionen so. Hanscheks Lippen werden schmal, dann geht er weiter.
Zum Glücklichsein in den Bergen braucht es inzwischen mehr. Natürlich auch in den Alpenvereinshütten.
"Das zeige ich Dir auch noch."
Der Trend geht hin zu kleineren Einheiten. Bei Hanschek gibt es so ein traditionelles großes Matratzenlager gar nicht mehr.
"Wir haben so ein Viererzimmer, Sechserzimmer, das größte ist ein Zehnerzimmer. Hier schau. Besser kann es gar nicht gehen in den Bergen."

Mit Elektromountainbike im Alpen-Funpark

In den letzten 15 Jahren ist umfangreich umgebaut worden. Eine Stromleitung, warme Duschen, das ist wie bei einer Pension im Tal. Das ist der Trend überall im Gebirge.
"Alles Luxus haben wir."
Hanschek kann das gut bedienen, auch die steigenden kulinarischen Bedürfnisse der Wanderer. Seine Spezialität ist der Hirschbraten. "So schmecken die Berge" wirbt die Hütte mit dem Genuss von regionalen Produkten. Nur seinen Müll muss der Besucher wieder selbst runtertragen. Das ist fast schon Alpenvereinsfolklore. Aber trotz der gestiegenen Annehmlichkeiten – verglichen mit dem, was sich sonst an touristischen Entwicklungen im Alpenraum beobachten lässt, ist so eine Hütte eine heile Welt. Und – für die Masse der Urlaubshungrigen heute – eine von gestern.
"Weißt die Leute kommen und haben einen anderen Anspruch. Die wollen so leben wie zu Hause im Urlaub, auch in den Bergen."

"Beim Skitourismus können die Alpen noch mit Mühe ein modernes, modisches Image behalten. Im Sommertourismus haben die Alpen seit Anfang der 70er-Jahre erhebliche Probleme modisch aktuell, modern zu bleiben. Da haben sie dieses verstaubte Image, das kennt jeder: Knickerbocker Hosen und karierte Hemden und im Frühtau zu Berge geht man dann halt in die Berge."

Der Kulturgeograph und emeritierte Professor der Uni Erlangen, Werner Bätzing ist seit gut 30 Jahren einer der wichtigsten Erforscher der Alpen. Das zentraleuropäische Gebirge ist die Wiege des modernen Tourismus, sagt er. Der ist hier vor 200 Jahren praktisch erfunden worden. Aber inzwischen stagniert das Geschäft auf hohem Niveau. Der moderne Tourist steigt eher in den Billigflieger, als auf einen Gipfel.
Aber auch für viele von denen, die weiterhin in die Berge gehen, sind die lieblichen Almen und gewaltigen Felswände nicht das Ziel, sondern vielmehr die Kulisse für den sportlichen Kick. Gerne auch mit dem Elektromountainbike. Oder sie suchen gleich "Adrenalin pur" im Alpen-Funpark – und ab mit der Gondel in den Hochseilgarten, zum Bungeespringen, Mountainbiken, Hallenskifahren, Sommerrodeln...
"Das System, dieses Kaufens und (der) Erlebnis-Steigerung führt für mich letztlich nur in die totale Leere, in die totale Steigerung hinein. Es muss immer mehr erlebt werden – bis zum Gehtnichtmehr. Deswegen spreche ich ja ganz bewusst vom Erlebnis-Burnout. Dieses System führt für mich in den Selbstwiderspruch, in die Zerstörung."
Bätzing hätte es gerne wieder etwas beschaulicher in den Bergen. Er schwärmt davon, wie wertvoll das Erleben wird, wenn es mühsam und stetig entsteht. Wenn die gewaltige Natur der Alpen auf den Wanderer einwirken kann. Und ja, wenn es sich auf einem ewigsteilen Trampelpfad dahinzieht.
"Das ist das, was man aushalten muss, sich auch mit Langeweile auseinandersetzen zu müssen, denn nur wenn man in der Lage ist, Langeweile auszuhalten, kann man wirklich etwas erleben. Das erscheint vollkommen unmodisch heutzutage. Aber die Menschen sind nicht mehr in der Lage, sich mit sich selbst zu beschäftigen, sie brauchen permanent Angebote von außen, die sie quasi in Bewegung bringen, weil sie sich aus sich selbst heraus so wenig bewegen können."

Seit 30 Jahren auf dem Berg

Albert Hanschek ist vor seine Hütte gegangen. Es hat aufgehört zu schneien. Er macht den Weg frei zu einem Verschlag. Auch ohne Gäste hat er viel zu tun.
Der Wirt ist nach drei Jahrzehnten auf dem Berg hinreichend entschleunigt, aber stetig in Bewegung. Er ist mit den Tieren zusammen älter geworden. Die Shetland-Ponies sind schon 27 Jahre da. Die wollte seine Tochter Anna. Die Goldfasane sind die Leidenschaft seines ältesten Sohnes, der heißt ebenfalls Albert und die beiden Hasen hat der zweite, Andreas, gewollt.
"Sind halt alles alte Tiere. Aber du musst mal schauen, wenn die Kinder kommen und sie streicheln. Wunderschön."
Als Hüttenwirt muss er sich um alles kümmern. Reparieren, Organisieren, Einkaufen, Kochen. Und wenn Wanderer nicht mehr weiterkönnen, dann kommt er auch. Das gehört zu seinem Beruf und auch zu seinem Selbstbild. Er hat vier Motorsägen. 40 Festmeter Holz verheizt er jedes Jahr. Im Schuppen belädt er die Schubkarre und kommt ins Schwitzen. Holz macht dreimal warm, sagt er. Er hat ja Hilfe: Albert Junior arbeitet bei ihm. Doch der hat auch ein Leben unten im Tal. Anna und Andreas kommen oft zu Besuch. Die Karre ist voll. Jetzt muss sie in die Gaststube. Auf dem Weg dorthin verharrt er kurz. Die Sicht ist wieder klar. Er sieht die dreieckige Flanke des Giebel, den schrundigen Gipfel des Hochvogel. Alberts Augen glänzen.
"Wenn man das im Film sähe, wie das mit dem Schnee ist, dann sähen die Leute mal, wie schön das im Schnee ist. Nicht nur fragen, wie wir denn hier leben können. 30 Jahre lang. Wenn du dafür nicht geboren bist, dann hältst du das keine zwei Jahre aus, da verreckst du, aber ich liebe es."


Hanschek setzt sich an den Tisch vor dem Tresen. Breitbeinig. Schenkt sich ein Wasser ein. Am Nachbartisch sitzt Maria Urbajek, die Köchin, und wickelt Besteck in weiße Papierservietten. Die Polin ist seit 20 Jahren Witwe und trauert immer noch ein bisschen. Sie war bis zur Rente in der Küche eines Krankenhauses in Polen. Seitdem, und das sind schon 17 Jahre, arbeitet sie auf dem Schwarzenberg. Fünf bis sechs Monate im Jahr. Wenn es Abend wird, sitzt sie oft allein mit dem Wirt in der Stube, ist sein Publikum. Chef nennt sie ihn – meistens ohne Artikel.
"Chef sagen immer, du bist wie meine Familie."
Der Hüttenwirt vor der Schwarzenberghütte im Allgäu.
Der Hüttenwirt vor der Schwarzenberghütte im Allgäu.© deutschlandradio / Heiner Kiesel
Die beiden können sich aufeinander verlassen. Viel müssen sie nicht mehr reden nach all den Jahren. Maria bewundert ihren Chef für sein großes Herz und seine Kraft. Lächelt, wenn Hanschek einem Gast erzählt, wie er mal mit bloßen Händen eine Tanne weggeschoben hat, die auf den Weg gestürzt war und weiß, was kommt, wenn er mit der Faust auf seine kräftigen Oberschenkel schlägt.
"Sechs, Sieben, Acht Stunden laufe ich am Tag. Da, das ist (Maria: Beton) Beton!"
Früher war auf der Hütte auch noch Hanscheks Frau mit den Kindern. Aber die wollte dann lieber im Tal leben.
"Dann hat sie den Luxus gesehen, der unten ist und nicht hier oben und dann ist sie nicht mehr zurückgekommen. Seitdem bin ich allein seit, 15 Jahren."
Er hat sich nach der Trennung den Bart abrasiert, den sie so toll fand. Sie hat unten einen anderen und Hanschek hat oben weiter gemacht.
"Man hat vieles hier, sehr vieles und für mich ist ein Berg wie ein Lebewesen, verstehst du, ich spreche mit ihm, oder mit dem Baum da draußen. Das ist etwas sehr einsames, so wie ich auch manchmal bin."
Aber die Einsamkeit ist vorübergehend. Die Schwarzenberghütte ist beliebt. Wie die meisten Häuser am Alpenrand auch ganz einträglich, besonders durch die Tagesausflügler, die bloß ein Stunde zu ihm laufen müssen. Er braucht sie als zahlende Gäste und auch für sein Seelengleichgewicht. Denn wenn die Hütte voll ist, dann spürt er die Leere nicht. Dann ist Stimmung auf dem Schwarzenberg.
"Die große Attraktion ist Chef."
"Ich bin immer lustig und habe viele Stammgäste seit 30 Jahren. Ich habe sehr viele Kunden, die kommen nur, weil sie mich sehen wollen. Und je mehr sie verbrauchen, desto glücklicher werde ich."
Jetzt ist er 60. Ein paar Jahre noch, dann will Hanschek aufhören. Sein Plan: Zurück nach Österreich. Gamlitz an der steirischen Weinstraße. Eine liebliche Gegend. Er hat dort ein Haus gebaut, seine Mutter lebt noch dort. Doch so richtig geheuer ist es ihm nicht, dieses Leben nach der Schwarzenberghütte.
"Das ist mein Revier und ich bin gerne hier. Ich arbeite hier auch gerne. Mein Beruf ist mein Hobby. Wenn ich mal in Rente gehe in fünf Jahren, dann werden wir sehen wie es weitergeht. (Ob man das dann überhaupt aushält?) Das weiß ich nicht. Ich denke heute schon manchmal darüber nach. Es ist..."
Albert Hanschek greift sein Glas und trinkt aus. Es wird wieder eine einsame Nacht. Jetzt bloß nicht melancholisch werden. Also nochmal raus. Er strafft sich. Noch ist er der Wirt und morgen wollen bestimmt wieder Gäste kommen. Die sollen es nicht zu schwer haben, den Weg zu ihm zu finden. Eine letzte Tour mit der roten Pistenraupe.
"Das ist mein Ferrari, den liebe ich. Ja, das ist mein Pistenbulli, damit fahre ich jetzt ich runter und mache eine Spur, damit die Leute wieder gut rauflaufen können. Also dann Pfuerti mach's gut!"
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