Bela B wird 60

Ein bescheidener Alleskönner

09:23 Minuten
Bela B lacht freundlich und sitzt vor einem dunklen Hintergrund
Auch als Autor macht Die-Ärzte-Schlagzeuger Bela B mittlerweile von sich reden. 2021 war er bei der Lit.Cologne zu Gast. © imago / Future Image / Christoph Hardt
14.12.2022
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Er ist Schriftsteller, Schauspieler, Synchronsprecher – und vor allem Schlagzeuger der selbsternannten "besten Band der Welt", Die Ärzte: Dirk Felsenheimer alias Bela B wird 60 Jahre alt. Trotz des großen Erfolgs wirkt er eher schüchtern.
Ein Alleskönner hat Geburtstag: Der Berliner Musiker Bela B – mit bürgerlichem Namen Dirk Felsenheimer – ist nicht nur Schlagzeuger der sehr erfolgreichen Band Die Ärzte, er ist daneben in den verschiedensten Bereichen aktiv, unter anderem als Comiczeichner und -verleger, als Solomusiker, Schauspieler und Schriftsteller. Jetzt wird er 60.
Diesen Anlass wird Bela B sicher feiern – allerdings gestand er bereits, dass das mit dem Trinken nicht mehr so gut geht wie früher; der Kater bleibt mittlerweile etwas länger.

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Drogen nimmt er schon lange nicht mehr, außerdem isst er kein Fleisch und geht regelmäßig laufen. Vielleicht gehört das zu den Gründen, warum der Musiker längst nicht so zerknittert aussieht wie zum Beispiel Mick Jagger und Keith Richards, als sie in diesem Alter waren. Auch sein Kleidungsstil könnte daran Anteil haben: Früher war Bela B echter Punker mit hochtoupierten Haaren, Nietengürtel und am liebsten ganz in Schwarz.
Dann hat sich aber die Mainstreammode die Punkbewegung einverleibt, daher ist der Schlagzeuger seit längerer Zeit in extravaganten Anzügen unterwegs, gern in knalligen Farben oder mit schrägen Mustern, am liebsten als Dreiteiler mit Weste, dazu Cowboystiefel.

Rampensau im Glitzerkostüm

Die Ärzte, die selbst ernannte "beste Band der Welt", haben ein paar Millionen Alben verkauft – das ist in jedem Fall sehr respektabel. Auch, dass weder Bela B noch Die Ärzte sich jemals verbogen oder angebiedert haben. Sie haben immer ihr Ding gemacht, unabhängig mit eigener Plattenfirma und, wie der Berliner „Tagesspiegel“ mal geschrieben hat, mit elegantem „Spagat zwischen Pimmelwitzen und Politik“.

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Allerdings klingt ihre Musik – bis auf einige Spielereien – doch immer sehr ähnlich und wiedererkennbar. Auch Bela Bs Schlagzeugspiel ist einfach Punkrock, laut und schnell – auch wenn er ungewöhnlicherweise immer im Stehen spielt. Aber Passagen, bei denen man sich fragt „Wie macht er das nur?“ gibt es eher nicht.
Doch obwohl Bela B so ein erfolgreicher Rockstar ist, blieb der jetzt 60-Jährige immer bescheiden. Auf der Bühne gibt er die Rampensau im Elvis-Glitzerkostüm, ist ebenbürtiger Frontmann neben Ärzte-Gitarrist Farin Urlaub, aber in Interviews oder in Talkshows wirkt er fast schüchtern, auf jeden Fall ohne große Klappe.
Bela B wurde am 14. Dezember 1962 als Dirk Albert Felsenheimer im Westberliner Bezirk Spandau geboren. Dass er Schlagzeuger werden wollte, zeigte sich schon früh. 1982 gründete er dann mit Farin Urlaub, den er aus einer Spandauer Punkrock-Disko kannte, Die Ärzte. Sie gewannen einen Berliner Bandwettbewerb, konnten dann Studioaufnahmen machen – und merkten, dass sie mit ihrer Musik Geld verdienen können. In diesem Jahr feierte die Band ihr 40. Jubiläum.

Engagement für Klimaschutz und gegen Nazis

Bela B ist aber nicht nur Schlagzeuger, sondern auch Synchronsprecher, Schriftsteller und Schauspieler. Bemerkenswert sind seine große Neugier und Begeisterungsfähigkeit – und wie er sich, wenn er ein Thema für sich entdeckt hat, mit vollem Herzen reinhängt.
So war er zum Beispiel schon immer leidenschaftlicher Comic-Fan – und das so sehr, dass er einen eigenen Verlag für Horror-Comics gegründet hat. Vor drei Jahren erschien sein erster Roman: „Scharnow“. Er hat drei Soloalben veröffentlicht, auf denen er seine musikalischen Vorlieben noch mehr ausleben kann. So hat er beispielsweise 2014 ein komplettes Countryalbum aufgenommen.

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Außerdem unterstützt Bela B soziale Projekte, setzt sich ein für die Seenotrettung, für Klimaschutz und schon immer für den Kampf gegen Nazis.

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Text: abr
Material: Simon Brauer
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