Bekannt aus "Elternschule"

Fragwürdige Therapien in Gelsenkirchen

32:25 Minuten
Durch eine Scheibe ist eine Klinikmitarbeiterin zu sehen, die mit einem kleinen Jungen am Tisch sitzt.
Szene aus dem Film "Elternschule" von 2018: Die darin gezeigten Behandlungsmethoden lösten unter Fachleuten Entsetzen aus. © picture alliance//Zorro Film /dpa
Von Armin Himmelrath und Timo Grampes · 17.12.2020
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Im Herbst 2020 wurde die Psychosomatik-Abteilung der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen geschlossen. Bekannt wurde sie durch umstrittene Behandlungskonzepte und unrealistische Versprechen. Wir haben mit betroffenen Familien gesprochen.
Die Psychosomatik-Abteilung der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen war überregional bekannt und umstritten - nicht zuletzt wegen Jörg Adolphs und Ralf Büchelers vieldiskutierten Dokumentarfilms "Elternschule", der im Oktober 2018 in die Kinos kam. Im Herbst 2020 wurde die Abteilung geschlossen.
Bekannt wurde sie durch Behandlungskonzepte und Versprechungen, die jedoch nicht wissenschaflich belegt werden konnten. Die von der Klinik kommunzierte 87-prozentige Erfolgsquote klang beispielsweise für eine Behandlung von neurodermitiskranken Kindern nach einer riesigen Chance.
Kein Wunder, dass Eltern, die anderswo erfolglos nach Hilfe für ihre Kinder gesucht hatten, mit großen Erwartungen an die Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen herantraten.
Doch zahlreiche Ex-Patientinnen berichten Verstörendes: Sie beobachteten schreiende Kinder, hinzu kam psychischer Druck auf die Eltern. Die Klinik betont, stets leitliniengerecht gearbeitet zu haben. Andere Experten sehen den Gelsenkirchener Behandlungsansatz kritisch.
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