Axel Hacke über "Die Tage, die ich mit Gott verbrachte"

"Da taucht die alte Frage auf, wie kann Gott das zulassen"

Axel Hacke, Journalist und Schriftsteller
Axel Hacke, Journalist und Schriftsteller © dpa picture alliance/ Erwin Elsner
Axel Hacke im Gespräch mit Frank Meyer · 20.10.2016
Axel Hackes neuestes Werk "Die Tage, die ich mit Gott verbrachte" ist ungewöhnlich ernsthaft. Im Buch hadert Gott mit seiner Schöpfung. Ein Thema, das auch inspiriert sei von den islamistischen Anschlägen des vergangenen Jahres, sagt Hacke auf der Frankfurter Buchmesse.
Treffen mit Gott sind in Axel Hackes "Die Tage, die ich mit Gott verbrachte" banal. Etwa, wenn der Protagonist, der eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Autor aufweist, einen netten älteren Herrn am Altglascontainer trifft, weil dieser jede Menge Champagnerflaschen entsorgt. Denn Gott muss sich die Welt schöntrinken: "Dieser Gott, der da auftaucht, das ist so ein etwas melancholischer, alter Herr, der sehr traurig ist, dass seine Schöpfung nicht so geworden ist, wie er sich das vorgestellt hat". Es passiere zu viel Leid und damit hadere er, sagt Hacke.

"Ein ernsthaftes Buch über den Sinn des Lebens"

"In dieser Geschichte sucht Gott Trost bei den Menschen, weil er eben wissen will: was habe ich falsch gemacht und was hätte ich besser machen sollen?" Es gehe um die alte Frage, wie Gott Schlechtes zulassen könne, was der Sinn des Lebens sei. Er habe diese Gott-Figur schon länger im Kopf gehabt, sagt Hacke. Nach den vielen Terroranschlägen, etwa auf die Redaktion des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo und im Pariser Konzertsaal Bataclan, habe er sich entschlossen, die Idee umzusetzen.
Es sei ein "ernsthaftes Buch über den Sinn des Lebens", sagt Hacke, der vor allem für seine Kolumnen "Das Beste aus aller Welt" in der "Süddeutschen Zeitung" bekannt ist. Aber letztlich habe jeder gute Humor einen ernsthaften Hintergrund.
Mehr zum Thema