Fenster zur Seele

Das wohl wichtigste Sinnesorgan des Menschen zeigt sich so kostbar wie kompliziert in Aufbau und Funktion. Hornhaut, Pupille, Linse, Glaskörper und die Fotorezeptoren auf der Netzhaut sind in einem faszinierenden Miteinander am Sehvorgang beteiligt. Verkehrt herum landet das verkleinerte Bild zunächst auf der Netzhaut. Erst das Gehirn lässt uns die Dinge richtig wahrnehmen.

Und kompliziert, manchmal sogar widersprüchlich ist das mit den Augen ja auch im übertragenen Sinne. Zahlreiche Redewendungen zollen dieser Tatsache Tribut. Schließlich kann man die Dinge ja sowohl mit einem lachenden als auch mit einem weinenden Auge sehen. Wer jemandem schöne Augen macht, hat konkrete Absichten, muss es aber nicht unbedingt ernst meinen. Umgekehrt gelten Augen auch als Gradmesser von Wahrheit, nach dem Motto: "Können diese Augen lügen?"

Wer Tomaten auf den Augen hat, will nicht erkennen, was unübersehbar ist. "Mach endlich die Augen auf!" ist da ein folgerichtiger Rat, das besser zu machen. Und schon fällt es einem vielleicht wie Schuppen von den Augen.

Auch die Musik hat die Augen innig ins Herz geschlossen, zahllos ist die Liste von Songs zu dem Thema. Am Volkstrauertag haben wir ins Auge gefasst, es musikalisch ruhiger angehen zu lassen.

Wir suchen eine weltberühmte Fotographin, die neben der Praxis auch die Theorie kannte. Eine gebürtige Berlinerin, eine von den Nazis Vertriebene, die in Paris ihr Exil und ihre Heimat gefunden hatte. Im Jahr 2000 ist sie dort hochbetagt gestorben. Bei einer Ausstellung ihr zu Ehren beschrieb sie selbst mal deren Einteilung und Aufbau folgendermaßen:

Wie lautet ihr Name?

Auflösung: Gisèle Freund