Auch in Syrien trinkt man Matetee

Die Band Amalaya

28:58 Minuten
Acht junge Menschen sitzen und stehen in einem gelben Zimmer um eine historische Kommode herum, alle bunt gekleidet und schauen in die Kamera.
In Leipzig ist die Band Amalaya zu Hause. © Amalaya / Michael Bader
Von Grit Friedrich  · 31.05.2021
Das Haus "Amalaya" ist ein offenes Haus. Hier leben und arbeiten Musiker aus Syrien, Argentinien und Sachsen. Mit dem Debüt "Casa" öffnet die Band das erste Mal die Türen ihres Hauses in Leipzig.
"Zum Bankett geladen haben heut: Oud, Bombo und Geige. Vier Sprachen und vier Weine und die Gitarre ist sowieso dabei" , so lautet eine Strophe des Titelsongs "Casa" der Band Amalaya.

Über Kontinente hinweg

Aufgewachsen in Argentinien, Syrien und in Sachsen, verbindet die acht Musiker das Interesse und die Neugier auf musikalische Traditionen über Kontinente hinweg. In ihren Liedern trifft die syrische Oud auf die argentinische Chacarera, die Flamenco-Gitarre auf den 9/8 Takt, die Chalumeau auf die traditionelle Rahmentrommel.
Gesungen wird über das Leben, über Landschaften, Sehnsüchte, die Heimat, ihre Erfahrungen mit Migration oder verträumte Tage. Amalaya singt auf Spanisch, Arabisch, Sephardisch und Deutsch.

Proben im Haus der Großmutter

2016 gründete Luise Rauer das Ensemble. In ihrem Erasmusjahr in Spanien hatte sie den argentinischen Gitarristen Leandro Salvatierra kennengelernt. Weitere Musiker waren rasch gefunden. Ein Zuhause hat die Band seitdem in Sachsen gefunden.
In einem alten Haus bei Leipzig proben und arbeiten die Musikerinnen. Amalaya führt ein offenes Haus der Begegnungen, in dem jeder willkommen ist, der offen für Unbekanntes ist, so wie es auch in der Musik der Band ums Ausprobieren und Entdecken geht.

Ein junger Blick auf alte Traditionen

Die Lieder der Band leben von der Improvisation, wenn sich orientalisch, südamerikanische und europäische Musiktraditionen begegnen. Zum Bandleben gehören aber auch die kulinarischen Genüsse, wie das aromatische syrische Essen oder der Matetee, den man im Orient aus einem zarten Glas trinkt, gewürzt mit einer Prise Kardamom.
Das Mate-Trinken haben, da ist sich Oudspieler Basel Alkatrib sicher, einst syrische Emigranten aus Argentinien in den Orient mitgebracht.
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