Schriftsteller ohne Ort

Anderswo leben, anders schreiben?

53:42 Minuten
Ein Porträt des Schriftstellers Saša Stanišić: Er blickt gedankenverloren nach links und trägt einen Dreitagebart.
Kennt sich mit Ortswechseln aus: Saša Stanišić. © picture alliance / dpa / Swen Pförtner
Von Nadja Küchenmeister · 20.02.2022
Audio herunterladen
Wenn Menschen ins Ausland ziehen, verlieren sie mehr als einen vertrauten Ort – sie verlieren auch die vertraute Sprache. Was viele kaum stört, ist für Schriftsteller existenziell. Dennoch haben auch sie Gründe, das Weite zu suchen. Was gewinnen sie?
Mit dauerhaften Ortswechseln tun sich die meisten Menschen schwer, auch dann, wenn sie ohne Not und aus freien Stücken gehen. Schriftsteller bilden da keine Ausnahme. Nur wenige können wie Michael Lentz mit ruhiger Gewissheit von sich sagen: „ich bin der ort / der mich nie der / mich nie verlässt“.

Aufbruch gleich Neuanfang?

Was bedeutet es für Schriftsteller, ins Ausland zu ziehen und einen Ort hinter sich zu lassen, der ihre Sprache, mithin ihre berufliche Identität geprägt hat? Was bedeutet es für sie, ihre Muttersprache hinter sich zu lassen? Finden sie in sich Halt oder in der Welt der Literatur? Verändern Orts- und Sprachwechsel das Schreiben, so wie sie auch den Menschen verändern?
Oder muss man vielleicht sogar aufbrechen und ausbrechen aus dem Vertrauten, um immer wieder aufs Neue die Autorin oder der Schriftsteller zu werden, die oder der man sein möchte? Auskunft über ihre Auswanderung, über die Gründe und die Erfahrungen an den neuen Orten geben die Schriftsteller Jan Koneffke, Dagmara Kraus, Saša Stanišić und Anne Weber.
Das Manuskript der Sendung aus dem Jahr 2017 können Sie hier herunterladen.

Es sprechen: Anika Mauer, Sabine Falkenberg und Jan Uplegger
Ton: Bernd Friebel
Regie: Beatrix Ackers
Redaktion: Jörg Plath

Mehr zum Thema