Amerika

"Besessen vom Kult des Geldes"

Barack Obama bei der Pressekonferenz zum Irak
Von der "Yes, we can"-Stimmung der ersten Obama-Jahre ist nicht mehr viel übrig, findet der US-Autor George Packer. © dpa/picture-alliance/Olivier Douliery / Pool
Moderation: Joachim Scholl · 23.07.2014
Die USA haben abgewirtschaftet - verblasst sind die Erinnerungen an Barack Obamas dynamische Rede als frisch gewählter US-Präsident. Der Autor George Packer liefert in seinem Sachbuch "Die Abwicklung" ebenso düstere wie kritische Innenansichten der amerikanischen Gesellschaft.
USA - das Land der grenzenlosen Freiheit, in dem jeder werden kann, was er will? Für Packer trifft das schon seit langem nicht mehr zu. In seinem neuen, mit dem National Book Award ausgezeichneten Sachbuch "Die Abwicklung", das jetzt auf Deutsch erschienen ist, beschreibt er am Beispiel verschiedener - real existierender - Protagonisten, warum "die USA kein Team mehr sind." Die große Freiheit sei "zerschellt". Das in Barack Obamas berühmter Rede von 2008 beschworene Bild von "dem einen Amerika" sei eine Illusion.
"Die meisten stecken dort fest, wo sie jetzt sind", sagte Packer im Deutschlandradio Kultur. Der renommierte Journalist, der für den "New Yorker" arbeitet, konstatiert in seinem Buch gesellschaftlichen Stillstand statt dynamischer Entwicklung. Seine Landsleute seien besessen "vom Kult der Prominenten und vom Kult des Geldes".

George Packer: Die Abwicklung. Eine innere Geschichte des neuen Amerika
Aus dem Amerikanischen von Gregor Hens. S. Fischer
Frankfurt/Main 2014
512 Seiten, 24,99 Euro

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