Aktion "Berlin braucht Musik"

Symphonie Orchester bringt die Hauptstadt zum Klingen

06:56 Minuten
Beethoven-Haydn-Mozart Denkmal im Berliner Tiergarten
In Berlin wird an diesem Wochenende auf vielen Plätzen musiziert. © picture alliance / chromorange / Karl-Heinz Spremberg
Moritz Brüggemeier im Gespräch mit Ute Welty  · 04.09.2021
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Mit der Aktion "Berlin braucht Musik" bietet das Deutsche Symphonie Orchester Berlin am Wochenende zahlreiche Konzerte im öffentlichen Raum an. Gerade in der Coronapandemie habe die Kraft der Musik eine besondere Wirkung, sagt Moritz Brüggemeier.
Sie bringen immer wieder die ganze Hauptstadt zum Klingen: Das Deutsche Symphonie Orchester Berlin verlässt häufig den Konzertsaal und suchen auf ungewöhnlichen Wegen den direkten Kontakt zu seinem Publikum - so auch an diesem Wochenende mit kleinen Kammerkonzerten überall in der Hauptstadt.
"Wir haben mit diesem Projekt etwas aufgegriffen, was aus dem Ensemble selbst kam", sagt Moritz Brüggemeier, Leiter künstlerische Planung des Orchesters über die Aktion "Berlin braucht Musik". Deshalb habe man die Musiker auch schon dazu bewegen können, in einem Heißluftballon oder auf einem Floss in der Spree zu spielen. Dahinter stecke der große Wunsch aus dem ersten Lockdown 2020, für das Publikum zu spielen und ihm zu begegnen. Das sei als "willkommenes Abenteuer" verstanden worden.

Besuch in sozialen Einrichtungen

Für das Orchester sei deshalb inzwischen kein Ort mehr ungewöhnlich, so Brüggemeier. "Wir haben mittlerweile die ganze Stadt zu einem potenziellen Konzertort verwandelt."
Besonders reizvoll sei es, in sozialen Einrichtungen wie Altersheimen oder Krankenhäusern zu spielen. "Orte, an denen kulturelle Teilhabe sowieso schwierig zu organisieren ist." Dort träfen die Musiker oft auf ein besonders dankbares und aufgeschlossenes Publikum. Aber es gibt auch Konzerte auf öffentlichen Plätzen und den Berliner Wasserwegen.

Musik zeigt Wirkung

Inspiriert zu dieser Idee hatte Brüggemeier der Arzt und Musiker Eckart Altenmüller, der als Neuropsychologe einer der führenden Experten für Musikwirkung ist. "Wir wissen mittlerweile sehr gut, warum der Mensch Musik braucht", sagt Brüggemeier. Musik habe schon in der Sprachbildung eine zentrale Rolle als kommunikatives Instrument, das dazu beitrage, dass eine Gesellschaft es immer wieder schaffe, einen gewissen Gleichklang miteinander zu finden.
"Wir wissen, dass Musik als Therapeutikum eine wesentliche Rolle spielt", so Brüggemeier. Menschen, die von Musik isoliert würden, könnten in eine Depression verfallen. In der Coronapandemie hätten Studien gezeigt, dass Musik geholfen haben, um in dieser Zeit Einsamkeit und Zukunftsängste zu bewältigen. Solche Erkenntnisse seien von großem Wert.

Das Wochenendprogramm von "Berlin braucht Musik" finden Sie hier: 

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