Aina Bestard: "Wie alles begann. Die wunderbare Geschichte unserer Erde"

Wunderkammer Erde

Cover des Kinderbuchs "Wie alles begann": Das querformatige Cover zeigt farbige Illustrationen von Muscheln, Fossilien und Farnen. In der Mitte steht in einer grünblauen Raute der Titel des Buches.
© Gerstenberg Verlag

Aina Bestard

Aus dem Katalanischen von Ursula Bachhausen

Wie alles begann. Die wunderbare Geschichte unserer ErdeGerstenberg, Hildesheim 2022

80 Seiten

26,00 Euro

Von Kim Kindermann · 08.02.2022
Es gibt Sachbücher für Kinder, die auch für Erwachsene ein großes Vergnügen sind: "Wie alles begann" von Aina Bestard zählt dazu. Darin erzählt die Spanierin die Geschichte der Erde mit großartigen Illustrationen.
Dieses Buch ist eine Wunderkammer im besten Sinne! Es lässt nicht nur ein lebhaftes Bild der Entwicklung der Erde entstehen, sondern feiert mit seinen Bildern auch die große Kunst der Lithografien und Stiche des 19. Jahrhunderts; mit seinen gedeckten Farben, halbtransparenten Pergamentseiten, Zeitleisten und Panoramatafeln.
Dabei stimmt hier alles: jeder Strich, jeder Punkt, jedes noch so kleine Detail. Was sicher auch daran liegt, dass die Autorin und Illustratorin ihr Buch in Zusammenarbeit mit dem „Museu de Ciències Naturals de Barcelona“ erarbeitet hat, einem der ältesten Naturkundemuseen in Europa.
In zehn Kapiteln taucht man ein in die Entstehungsgeschichte der Erde: angefangen bei der Geologie, dem Urknall, über die Entstehung ersten Lebens von Mikroben zu Algen und Dinosauriern bis hin zu den ersten Hominiden.

Fossilien verraten vieles über die Erdgeschichte

Schnell wird so schon jungen Leserinnen und Lesern klar, wie wichtig Fossilien sind, was Forschende von ihnen lernen und was sie über die Erdgeschichte über Jahrmillionen verraten. Drei von ihnen sieht man exemplarisch: ein Dickinsonia-Fossil etwa oder ein Farn-Fossil. Beide zunächst als schwarz-weißes Bild, das man aufklappen kann, um darunter zu sehen, wie die beiden im echten Leben aussahen.
Wunderbar auch die Bilder dazu, wie der Mond entstand: Zwei Himmelskörper kreisen umeinander, der eine prallt auf den anderen, Erdkruste und Erdinneres werden ins All geschleudert und fügen sich zu einem neuen Himmelskörper zusammen, dem Mond. All das sieht man auf einer Buchseite in vier Spalten unterteilt. Die Erde mal rot, dann als Feuerkörper und schließlich als blauer Planet, der von dem Mond umkreist wird.  

Spektakulär schöne Illustrationen  

Auf großen Doppelseiten geht es direkt auf die Erdoberfläche: Vor 4000 Millionen Jahren etwa, wie sie immer wieder aufbricht und von glühend roten Lavamassen überspült wird. Der Mond scheinbar direkt dahinter, befand er sich damals doch „16-mal näher an der an der Erde als heute“. Auf späteren Bildern erscheint sie dann in blasseren Tönen illustriert, in zartem Blau, Grün, Rosa, mit der ersten Landmasse, die sich aus dem Ozean erhob. Ur wurde dieser erste Kontinent genannt. 2500 Millionen Jahren später ist die Erde dann von blauschimmernden Eisbergen überzogen.
Die Texte zu diesen spektakulären Bildern sind kurz und knapp. Kein Satz ist hier zu viel, nichts wird verklärt – und trotzdem sind die Texte kindgerecht. Da wird die Erde während der langen Eiszeit etwa mit einem riesigen Schneeball verglichen.

Hommage an das Leben

Zusammen mit den zahlreichen halbtransparenten Pergamentseiten und den Aufklappbildern werden die 80 Seiten so zu einer spannenden Reise zu den Ursprüngen des Lebens. Und schon junge Menschen ab 6 Jahren verstehen so, wie es Millionen von Jahren brauchte, damit Tiere und Pflanzen die Erde überhaupt bevölkern konnten.
Aina Bestards „Wie alles begann“ ist eine wunderbare Hommage an das Leben und die Veränderung. Ihr Buch bildet daher nicht nur und ist ein tolles Leseerlebnis, sondern es macht auch demütig: Denn wenn man bedenkt, wie lange die Erde brauchte, um so zu werden, wie wir sie kennen, dann wird einem auch klar: Unser Part in dieser Geschichte ist ein Kleiner.

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