Aeham Ahmad und das Edgar Knecht Trio

Deutsche Jazzer treffen syrisch-palästinensischen Pianisten

Aeham Ahmad und das Edgar Knecht Trio beim Rudolstadt Festival 2018
Aeham Ahmad und das Edgar Knecht Trio beim Rudolstadt Festival 2018 © Frank Diehn
Moderation: Holger Beythien |
Zwei Klaviere, ein Kontrabass und ein Schlagzeug: mehr brauchen der syrisch-palästinensische Pianist und Sänger Aeham Ahmad und der deutsche Jazzpianist Edgar Knecht nicht, um ihre Vision von jazzdominierter Weltmusik hörbar zu machen.
Nicht immer war in der Geschichte des bundesweiten Weltmusikwettbewerbs Creole die Preisvergabe so unumstritten, wie bei seiner jüngsten Ausgabe im November 2017, als u.a. der deutsche Jazzpianist Edgar Knecht zusammen mit dem syrisch-palästinensischen Pianisten und Sänger Aeham Ahmad mit einem der beiden Creole-Festival-Preise ausgezeichnet wurde.
Ausgelobt vom Rudolstadt-Festival, dem Bardentreffen Nürnberg und dem Masala Weltbeat Festival, hieß es vom künstlerischen Leiter des Bardentreffens und Jury-Sprecher Rainer Pirzkall: "Uns hat vor allem die Innigkeit der Spielweise, das Verbundensein über kulturelle Grenzen hinweg und das Höchstmaß an Emotionalität der Darbietung beeindruckt. Beide Preisträger-Projekte bauen in ihrer Musik Brücken und kreieren in aller Selbstverständlichkeit neue Welten. Das ist, was wir alle mit Creole zum Ausdruck bringen wollen."
So erschütternd die Berichte über den Leidensweg von Aeham Ahmad auch sind, so zupackend wirkt die Selbstverständlichkeit, mit der die Musiker auf musikalischer Augenhöhe miteinander agieren. Immerhin wurde der syrische Musiker 2014/15 durch seine öffentlichen Auftritte im Flüchtlingslager Jarmuk bei Damaskus als "Pianist in den Trümmern" weltweit bekannt. Von einem Granatsplitter an der Hand verletzt, kam er als Flüchtling nach Deutschland und lebt seit 2016 mit seiner Frau und seinen Kindern in Deutschland.
Aufzeichnung vom 07.07.2018
Rudolstadt, Theater im Stadthaus
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