Ach, Sie suchen Streit?

Von Mandy Schielke · 08.07.2013
Die Deutschen mögen es scheinbar harmonisch und funktional. Streit wird negativ konnotiert. Streiten sich die Deutschen tatsächlich seltener oder anders als die europäischen Nachbarn? Eine gepflegte Streitkultur könnte dabei den politischen Diskurs ankurbeln.
Im Deutschen hat das Wort "Streit" keinen sonderlich guten Klang. Es gibt den Streithammel oder den Streithahn. Wo hingegen Ruhe herrscht, ist von guter Führung die Rede. Die Kanzlerin hat ihren Laden im Griff, heißt es. Das gilt als Kompliment. Wird hingegen offen gestritten, ist schnell vom Gegenteil die Rede: Führungsschwäche, Führungschaos …

Dabei kann eine lebhafte Auseinandersetzung den politischen Diskurs bereichern und den Wählern sogar Orientierung geben. Woher rührt es also, dass in Talkshows, Parlamenten und an den Küchentischen die Streitkultur oft fade und wenig inspirierend ist? Ist die Unlust zu streiten gar etwas typisch Deutsches oder ein Phänomen, das sich erst in den vergangenen Jahren durchgesetzt hat? Und wie halten es unsere europäischen Nachbarn?

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