Moderne Formen der Hexenjagd
Bei der Premiere von Arthur Millers "Hexenjagd" zur Eröffnung der 66. Bad Hersfelder Festspiele sieht der Intendant Dieter Wedel viele aktuelle Bezüge zu Hass und Wut in den sozialen Medien.
"Durch die Möglichkeit, anonyme Angriffe zu starten, hat es sich ganz fraglos verschärft", sagte der Intendant der 66. Festspiele Bad Hersfeld, Dieter Wedel, im Deutschlandradio Kultur über moderne Formen der Hexenjagd. Am Freitag Abend eröffnet seine Inszenierung des amerikanischen Klassikers "Hexenjagd" von Arthur Miller die Festspiele Bad Hersfeld. Seiner Inszenierung gibt er den Untertitel "... und morgen sind vielleicht Sie dran!"
Parallele zu sozialen Medien
Wedel sagte, er sei erschreckt, was für ein Wust an Hass, Unterstellungen und Wut sich auf Facebook finde. Wedel sagte, er habe das Stück von Arthur Miller überarbeitet, weil die Übersetzung inzwischen in die Jahre gekommen sei. Er habe dabei auch eine Erzählerfigur dazu geschrieben, die einige Erläuterungen aus dem Text auf die Bühne bringe und die Inszenierung bereichere. Gespielt werde sie von der Schauspielerin und Sängerin Jasmin Tabatabai
Eindrucksvolle Ruine
"Sicherlich ist die Stiftsruine größer als alle großen Schauspieler, die da aufgetreten sind, auftreten und noch auftreten werden", sagte Wedel über den eindrucksvollen Festspielort. Es handele sich um einen erhebenden Eindruck, wenn man auf die Stiftsruine blicke. "Aber dann muss doch ein Stück beginnen."