351 Millionen Euro für Pergamonmuseum

Moderation: Claus Vogelgesang |
Der Sanierung und Erweiterung des Pergamonmuseums auf der Berliner Museumsinsel steht nichts mehr im Wege. Vertreter von Land und Bund legten die künftige Gestalt und die Präsentation der Sammlungen fest. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, hält die dafür veranschlagten 351 Millionen Euro für gerechtfertigt.
"Damit könnnen wir tatsächlich unsere Wünsche, die wir in langer Überzeugungsarbeit in den letzten zwei Jahren formuliert haben, durchsetzen", sagte Lehmann. Das sei zwar eine große Summe, aber eben auch für ein "gigantisches Museum". Die Weimarer Republik habe "jeden Pfennig abgespart", um das Museum einzurichten. Vor diesem Hintergrund müsse es heute möglich sein, das Haus in einen intakten Zustand zu versetzen. "Es ist leistbar", betonte er.

Das Pergamonmuseum wurde 1930 eröffnet und während des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt. Es beherbergt drei Sammlungen: Antiksammlung, Museum für Islamische Kunst und Vorderasiatisches Museum.

Ein Hauptelement der Neugestaltung ist laut Lehmann ein moderner Ergänzungsbau. Er bezeichnete diesen vierten Flügel des Pergamonmuseums als "Geniestreich" des Architekten Oswald Mathias Ungers. In einer aufgeständerten Glasvitrine würden die Großarchitekturen der Ägypter gezeigt. Die Glasvitrine bilde den Schlussstein für den großen Hauptrundgang durch 3000 Jahre Architekturgeschichte "Besseres gibt es in der ganzen Welt nicht", sagte Lehmann.

Voraussichtlicher Baubeginn ist 2011. Geplant sei derzeit, dass stets zwei der drei Museumsflügel für Besucher geöffnet bleiben, sagte Lehmann. Es werde jedoch auch überlegt, ob die Bauzeit durch eine Schließung des Gebäudes und Auslagerung der Eyponate verkürzt werden kann. Sollten alle Baumaßnahmen nacheinander erfolgen, dauern die Arbeiten voraussichtlich bis 2026

Das vollständige Gespräch mit Klaus-Dieter Lehmann können Sie für begrenzte Zeit nach der Sendung in unserem Audio-On-Demand-Player hören.
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