21 Downbeat feat. Jens Friebe

Ein Statement für Vielfalt

Jens Friebe dreht an Reglern seiner Musikinstrumente, sein Gesicht ist weiß geschminkt.
Jens Friebe hat mit 21 Downbeat eine Pop-Oper nach Richard Wagner auf die Bühne des Pop-Kultur-Festivals gebracht. © Pop-Kultur-Festival / Andi Weiland
Moderation: Christoph Reimann · 18.11.2019
Zusammen mit der Band 21 Downbeat hat Jens Friebe den "Ring der Nibelungen" von 20 Stunden auf 60 Minuten eingedampft. Entstanden ist eine Pop-Oper, die Inklusion und Diversität hochleben lässt. Unser Mitschnitt vom Berliner Festival Pop-Kultur.
Wagners "Ring" dauert rund 20 Stunden. Dass es auch ein bisschen kürzer geht, haben 21 Downbeat und Jens Friebe bewiesen. Für das Berliner Festival Pop-Kultur haben die Musikerinnen und Musiker den Opernzyklus auf 60 Minuten komprimiert. "Das geht deswegen, weil in den Opern von Wagner im Original auf lange Strecken wirklich gar nicht so viel passiert", erklärte Friebe, der sich des Frevels natürlich bewusst ist.
Menschen mit und ohne Behinderung
21 Downbeat ist die Hausband des inklusiven Berliner Rambazamba-Theaters. Insgesamt neun Musikerinnen und Musiker mit und ohne Behinderung standen beim Auftritt im August 2019 gemeinsam auf der Bühne.
Das Ensemble der Pop-Oper "Der Ring" von 21 Downbeat feat. Jens Friebe.
21 Downbeat feat. Jens Friebe: "Der Ring". Eine Pop-Oper nach Richard Wagner© Pop-Kultur-Festival / Andi Weiland
Jens Friebe ist fester Bestandteil der Berliner Alternativkultur, seit Anfang der Nullerjahre bringt er Platten heraus. Seine Songs leben von subversiven Wortspielen und einer musikalischen Nähe zum Trash-Pop der 90er. Dass er sich nun mit Wagner beschäftigt hat, stelle keinen Widerspruch zu seiner bisherigen Arbeit dar. Wagner sei musikgeschichtlich äußerst bedeutsam und revolutionär gewesen, sagte der Berliner. Die Sujets des Rings allerdings schrien geradezu nach einer Verarbeitung durch die Popkultur.
Ergebnis einer Auftragsarbeit
Ausgangspunkt für die Überarbeitung war das Berliner Festival Pop-Kultur im August 2019. Die Veranstaltung hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der zentralen Plattformen für den Pop-Diskurs entwickelt. Diversität, Genderfragen, Inklusion und Barrierefreiheit sind den Veranstalterinnen und Veranstaltern ein Anliegen. Im Zentrum stehen die sogenannten "Commissioned Works", also Auftragsarbeiten, zu denen auch Friebes Pop-Oper nach Richard Wagner gehört. Gefördert wird das Festival von der Kulturstiftung des Bundes.

Aufzeichnung vom 21.08.2019
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