Das Theorieblatt der Filmpraktiker

Filmpraktiker reflektieren Film und wollen das deutsche Autorenkino stärken: Das ist der Ansatz, der hinter dem Magazin "Revolver" steckt. Das Filmmagazin von Filmschaffenden für Filmschaffende feiert sein 20-jähriges Bestehen.
"Revolver" wurde 1998 von Christoph Hochhäusler, Benjamin Heisenberg und Sebastian Kutzli gegründet. Alle Herausgeber sind Filmemacher. Die Autoren arbeiten unentgeltlich für die Zeitschrift, die dennoch auf ihre Art erfolgreich ist, wie Mitherausgeberin Saskia Walker erzählt:
Die Umstände, unter denen Filme entstehen
"Wir haben schon eine Stimme. Unsere Zeitschrift ist cinephil. Sie ist in der Filmwelt bekannt und wir liegen im MoMa aus. Auf Deutsch."
Interpretationen von Filmen sind Sache der Filmkritiker, "Revolver" schaut eher auf die Umstände, unter denen Filme entstehen, so Walker:
"Konkret zu wissen, wie Dinge erarbeitet sind, in welchen Produktionsbedingungen die entstehen, unter welchem Zeitgeist, mit welchen Leuten, mit welchen Zufällen, das wissen ja die Kritiker nicht, das muss man die Filmemacher selber fragen, und das ist unsere Arbeit."
Berliner Schule? Das war einmal
Mitunter wird "Revolver" verstanden als Medium der "Berliner Schule". Das weist Walker zurück, denn die Berliner Schule gebe es einfach nicht mehr:
"Alle haben sich weiterentwickelt."
Aber warum streitet "Revolver" so sehr für das Autorenkino?
"Das Wichtigste ist, dass wir die industrielle Filmproduktion nicht mögen und nicht akzeptieren können. Es gibt einfach viel mehr interessante sehr freie Sachen, die sind einfach für uns intellektuell anregender."
Übrigens hat der Magazintitel nichts mit einer Waffe zu tun, sondern bezieht sich auf das gleichnamige Beatles-Album.