125 Jahre Rolltreppe

Ein Ort zum Träumen

Touristen auf einer Rolltreppe im Enshi Grand Cancon in China
MIt 688 Meter Länge angeblich die längste Rolltreppe zu touristischen Zwecken: Touristen im Enshi Grand Cancon in China © picture alliance / dpa / Xie Shun
Ellen van Loon im Gespräch mit Dieter Kassel · 16.01.2018
Heute vor 125 Jahren wurde in New York die erste Rolltreppe der Welt in Betrieb genommen. Wir sprechen mit der Architektin Ellen van Loon über Design und Funktion von Rolltreppen - und was für sie deren besonderen Charme ausmacht.
Als sich heute vor 125 Jahren im New Yorker Bahnhof Cortlandt Station die erste Rolltreppe in Bewegung setzte, war die Skepsis der meisten Reisenden groß. Auf dem "unendlichen Transportband", wie die Rolltreppe zunächst genannt wurde, fühlten sie sich zu einer Art Frachtgut degradiert. Inzwischen ist die Rolltreppe jedoch nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken.

Eine Rolltreppe ist auch ein "Designobjekt"

Das technische Prinzip sei im Wesentlichen bis heute unverändert, meint die Architektin Ellen van Loon, die bei der Konstruktion von Gebäuden gern und häufig Rolltreppen einplant. Eine Rolltreppe ist für sie nicht nur funktional, sondern auch ein "Designobjekt".
Eine Rolltreppe in der Moskauer Metro im August 1986.
Eine Rolltreppe in der Moskauer Metro im August 1986.© imago/ITAR-TASS
Zum Beispiel im Außenministerium von Den Haag, dessen Umgestaltung sie geleitet hat:
"Da haben wir die Treppe erstmal gelb gemacht, damit man richtig sieht, dass das die Hauptachse ist, womit man sich durch das Gebäude bewegt."
Außerdem öffne sich die Rolltreppe nicht nur zum Innenraum, sondern gebe immer wieder auch einen Blick nach außen frei.
"Damit macht man eine Art Inszenierung im Gebäude, wo man die Belebungsräume eigentlich auf eine sehr bequeme und sehr schöne Weise erfahren kann als Besucher."

In Ruhe die Welt betrachten

Das Schöne an einer Rolltreppe ist für Ellen van Loon, dass sie ein Ort des Träumens ist:
"Wenn man auf der Rolltreppe steht, ist das eigentlich ein kleiner Traum-Moment, wo man in Ruhe steht und sich in Ruhe die Welt anschaut."
(uko)
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