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Mit ganz viel Gefühl

13:17 Minuten
05.07.2014
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Die eigene gute oder auch schlechte Laune im sozialen Netzwerk kundtun - das ist für viele Menschen alltäglich geworden.
Die eigene gute oder auch schlechte Laune im sozialen Netzwerk kundtun - das ist für viele Menschen alltäglich geworden. Doch lassen sich Stimmungen auch über das Netz viral verbreiten und so das Gemüt anderer beeinflussen? Laut einer Studie von Facebook und der Universität Cornell ist das möglich. In einem psychologischen Experiment innerhalb des sozialen Netzwerks wurden dabei die Emotionen von rund 700.000 Nutzern gezielt manipuliert. Nun steht der Vorwurf im Raum: Facebook benutzt seine User als Laborratten - und das offensichtlich, ohne sich vorher das explizite Einverständnis seiner Nutzer zu holen.

Tim Wiese fasst den Inhalt der Studie zusammen und gibt uns eine wissenschaftliche Einordnung. Sein vollständiges Interview mit dem Medienwirkungsforscher Prof. Martin Emmer kann hier nachgehört werden:



In der nun entbrannten Debatte stellen sich viele Fragen: Was darf man mit Nutzerdaten machen, und welchen Ethikregeln muss die Wissenschaft dabei folgen? Was ist technisch möglich und juristisch erlaubt? Vor einigen Wochen sprachen wir bereits mit der US-Soziologin Zeynep Tufekci über das Zusammenspiel von Technologie und Soziologie und den daraus entstehenden Dystopien. Natürlich muss je nach Fall darüber diskutiert werden, ob bei bestimmten wissenschaftlichen Erhebungen der Zweck die Mittel heiligt. Trotzdem bleibt die Frage nach den Ethikregeln der Wissenschaft vorrangig. Ob diese im konkreten Facebookfall verletzt wurden und wie weit der Umgang mit Nutzerdaten rechtlich gehen darf, darüber sprechen wir mit dem Juristen und Online-Unternehmer Christoph Kappes.
Foto: "Facebook Burnout" von mkhmarketing, CC BY 2.0