Heiß und hypnotisierend

Im Zeichen des Feuers

Ein Feuer brennt im Kamin in einer Almhütte bei St. Kassian in Südtirol, aufgenommen im Juli 2005.
Ein Feuer brennt im Kamin in einer Almhütte bei St. Kassian in Südtirol. © picture-alliance / dpa / Udo Bernhart
Von Olga Hochweis · 18.02.2018
Feuer spendet Licht und Wärme und hat vielfachen weiteren Nutzen; ohne Feuer wäre die Entwicklung der Menschheit undenkbar. Aber Feuer kann andererseits auch Zerstörung von biblischem Ausmaß bedeuten - durch Blitze, Vulkanausbrüche und Brände. Die widersprüchlichen Seiten des Feuers machen einen Großteil seiner Magie und Faszination aus.
Nicht ganz zufällig haben wir für unsere Sendung am ersten Sonntag nach Aschermittwoch das Thema Feuer gewählt. Denn dieser erste von insgesamt sechs Fastensonntagen der Katholiken trägt den Namen Funkensonntag. An diesem Tag wird nach altem Brauch in manchen Regionen hierzulande ein sogenanntes Funkenfeuer bzw. Hutzelfeuer gezündet und dabei Brennholz verbrannt. Wenn ein Paar es schafft, Hand in Hand über dieses Feuer zu springen, ohne loszulassen, soll das Glück bringen.
Und auch schon im Volksglauben früher altheidnischer sowie religiöser Völker spielte das Feuer eine zentrale Rolle. Von den Germanen bis zum Hinduismus reicht die Herkunft zahlloser Kulte und Riten, in denen das Feuer beispielsweise als Sonnenersatz galt, als "Mund" der Götter oder als Mittel gegen Dämonen und Krankheiten. Im 4. Jahrhundert speiste das damals bereits gewonnene Petroleum in Aserbaidschan (dem ölreichen "Land des Feuers") die ewigen Flammen von Baku, als auf den brennenden Altären dem zoroastrischen Lichtgott die Ehre erwiesen wurde.
Viele Jahrhunderte später hat das Feuer auch jenseits ritueller Bräuche wenig von seiner Faszination verloren. Schon im Kindesalter reizt der Anblick eines brennenden Streichholzes. Jeder kennt die hypnotisierende Wirkung eines Lagerfeuers oder eines wohlig knisternden Feuers im Kamin. Beliebt - und in Großstädten wie Hamburg aufgrund des riesigen Andrangs fast schon ein Sicherheitsproblem - ist der Brauch des Osterfeuers. Und auch das traditionelle Feuerwerk an Silvester spielt gern mit dem Feuer.
Und dann gibt es ja noch so manch andere Feuer: das der Liebe und der Leidenschaft, das der Begeisterung, die man Feuer und Flamme nennt oder das des Feuereifers, mit dem man sich einer Sache verschreibt. Den Feuerzeichen Löwe, Widder und Schütze sagt man besondere Willenskraft und Begeisterung nach. Im Monat des Wassermanns stehen unsere Songs diesmal im Zeichen des Feuers.

Rätsel

Jetzt sind wieder die Filmfans gefragt: Wir spielten Ihnen eine Melodie vor, die Sie zu dem englischsprachigen Original eines von uns gesuchten Sportlerfilms führt. Wir wollen aber auch wissen, wer dieses Stück komponiert hat. Schicken Sie uns also den Filmtitel, der zugleich der Name der Komposition ist, und schreiben Sie dazu, von wem sie stammt?
Auflösung:
Zu hören war die Komposition "Chariots of Fire" von Vangelis. Es ist zugleich der Originaltitel des Sportlerfilms aus dem Jahr 1981, (Regie Hugh Hudson) der im Deutschen den Titel trug: "Die Stunde des Siegers". Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London 2012 parodierte Mr. Bean zu diesen Klängen die Anfangssequenz aus dem Film.

Brillant oder Bullshit!? #07-2018
Politischen Aschermittwoch abschieben?

Das "Sonntagmorgen"-Team erreichen Sie unter sonntagmorgen@deutschlandfunkkultur.de oder per Post: Deutschlandfunk Kultur, Hans-Rosenthal-Platz, 10825 Berlin; Stichwort: Sonntagmorgen