Flüchtlingkrise

Union will Transitzonen einrichten

Flüchtlinge stehen am 25.08.2015 im Erstaufnahmelager für Flüchtlinge in Friedland (Niedersachsen). Das eigentlich für rund 700 Menschen konzipierte Lager im Landkreis Göttingen ist zur Zeit mit mehr als 3000 Menschen belegt.
Es werden zu viele, sagen Politiker jetzt immer wieder: Transitzonen an den Grenzen sollen in der Vorstellung der Union nun helfen, die Zuwanderung besser zu steuern © picture-alliance/ dpa / Swen Pförtner
Klaus Boullion im Gespräch mit Katja Schlesinger und Frank Meyer · 12.10.2015
Um den Zustrom der Flüchtlinge zu stoppen, will die Union nun Transitzonen an den Grenzen einrichten. Der saarländische Innenminister Klaus Boullion (CDU) ist auch dafür - obwohl er die Zonen nur für begrenzt wirksam hält.
Der saarländische Innenminister Klaus Boullion unterstützt den CSU-Vorschlag nach Transitzonen für Flüchtlinge, hat aber zugleich Zweifel an der Wirkung derselben. Im Deutschlandradio Kultur sagte Boullion, CDU und CSU seien sich einig, dass Transitzonen an den Grenzen eingerichtet werden sollen. Man müsse alles versuchen, um dem Ansturm der Flüchtlinge gerecht zu werden. "Es kommen zu viele Menschen in zu kurzer Zeit", sagte Boullion. Es sei an der Zeit, jede Möglichkeit auszuschöpfen, betonte er.
Eine wirksame Lösung gibt es nur international mit der Türkei und Griechenland
Er wisse aber, dass Transitzonen nur eine begrenzte Wirkung haben könnten, räumte Boullion zugleich ein. Die Grenzen Deutschlands seien viele Hundert Kilometer lang. "Wir brauchen eine Vielzahl von Maßnahmen", betonte er. Eine Lösung werde es nur international mit der Türkei und Griechenland geben.
Laut Boullion sollen die Einzelheiten zu den Transitzonen noch innerhalb der Union besprochen werden. Grundsätzlich habe man sich aber auf die Einrichtung der Zonen geeinigt. Die Zustimmung der SPD stehe allerdings noch aus. Nach Angaben Boullions sollen die Zonen auch eine Abschreckungsfunktion haben.
Die Einigung innerhalb der Union auf Transitzonen hatte zuerst CSU-Chef Horst Seehofer vor einer CSU-Vorstandssitzung in München verkündet.
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