Ebola

"Gefährdung für entlegene Länder"

Moderation: Marianne Allweiss und André Hatting |
Nach Ausrufung des internationalen Gesundheitsnotstands durch die WHO ändert sich in den Ebola-Gebieten Afrikas unmittelbar noch nichts. Doch reiche Länder könnten jetzt leichter noch mehr Helfer und Geld schicken, hofft der Epidemiologe Matthias Borchert.
Die WHO habe zunächst nur die Rechtsgrundlage für einschneidende Maßnahmen beschlossen, sagt Matthias Borchert. Noch seien keine Grenzen geschlossen oder Flüge verboten worden: "Das kommt ja alles erst." Man könne sich aber erhoffen, dass es nun für die Regierungen der reichen Länder leichter werde, vermehrt Mittel zur Verfügung zu stellen:
"Das würde sich dann vermutlich noch am ehesten vor Ort bemerkbar machen: dass mehr Helfer ankommen und mehr Geld."
Ebola hat die afrikanische Mittelschicht erreicht
Beides ist nach Ansicht des Mediziners vom Tropeninstitut der Berliner Charité auch dringend nötig: Die Ebola-Epidemie sei um ein Mehrfaches größer als vorangegangene Ausbrüche, bisher nicht unter Kontrolle und habe die Hauptstädte und damit auch die afrikanische Mittelschicht erreicht:
"Dadurch geht von diesem Ausbruch auch eine gewisse Gefährdung für entlegene Länder aus."
So kann es laut Borchert passieren, dass ein Afrika-Reisender nach Europa zurückkehrt, dann Symptome entwickelt und möglicherweise seinen Hausarzt ansteckt. Aber:
"Wir müssen uns nicht davor fürchten, dass das einen Ebola-Ausbruch in einem reichen Land auslösen würde."
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