100 Jahre Jazz

Warum es im Jazz mehr Frauen geben sollte

Die Sängerin der Jazzband Woman to Woman, Cécile McLorin Salvant, beim Jazz Festival of Vitoria-Gasteiz, Spanien
Eine der großen Stimmen des aktuellen Jazz: die Sängerin Cecile McLorin © imago/Agencia EFE
Jutta Hülsmann im Gespräch mit Holger Hettinger · 24.08.2017
Jazzmusikerinnen sind in Deutschland immer noch Exotinnen. Ihr Anteil liegt in Deutschland bei 20 Prozent. Dabei ändert sich vieles, wenn mehr Frauen mitmischen. Der Ton wird anders - auch in der Musik.
"Ich wünsche mir sehr, dass es mehr Frauen gibt und hoffe, dass die 20 Prozent bald ansteigen und daraus irgendwann auch mal 50 Prozent werden", sagt Julia Hülsmann. Es sei zwar sehr wichtig, über dieses Thema zu sprechen, wenngleich es sie als Frau auch "schon mal nerven kann".

Der Umgangston ändert sich

Auf die Frage, nach einem typisch weiblichen Jazz meint die Pianistin und Komponistin, dass Männer und Frauen durchaus andere Umgangsweisen hätten. Sie stelle sich dazu immer ein Bild vor: "Man hat 20 männliche Jazzmusiker und auf einmal ist da eine Frau dabei. Das sind dann 19 und 1 – das verändert schon ganz viel. Da ist dann sofort irgendwas anders." Der Ton werde anders, wenn man miteinander kommuniziert, was sich dann auch in der Musik widerspiegeln könnte.
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Jutta Hülsmann: " Ich hoffe, dass die 20 Prozent bald ansteigen und daraus irgendwann auch mal 50 Prozent werden."© Deutschlandradio / Matthias Dreier

Studentinnen stellen ihr andere Fragen

Als Jazz-Dozentin habe sie die Erfahrung gemacht, dass ihre Studentinnen ihr andere Fragen gestellt hätten, als männlichen Dozenten. Und dies, so Julia Hülsmann, sei eine Sache, "die wahnsinnig wichtig ist oder auch etwas verändern könnte, wenn auf der lehrenden Seite mehr Frauen sind".
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