Zwischen Liebe und Luxus
Was soll man als junger Mann - selbst den irdischen Freuden zugetan - schon machen, wenn die hübsche Cousine, anstatt ins Kloster zu gehen, einem Studenten, der auf dem Wege zu seinem Vater ist, auf den ersten Blick verfällt. Beide vergessen Pflicht und Gehorsam, fliehen nach Paris und sind sich zunächst selbst genug, bis der Alltag sie einholt. Das junge lebenshungrige Mädchen merkt, dass der Geliebte ihre maßlosen Wünsche nicht erfüllen kann.
Der Student heißt Des Grieux und seine Geliebte Manon. Lange bleiben sie nicht ungestört. Manons Vater taucht mit dem reichen Brétigny auf, den er für Manon vorgesehen hat. Grieux wird kurzerhand wegen Fluchthilfe eingesperrt. Manon entwickelt sich schnell zu einer begehrten Figur des Pariser Nachtlebens. Brétigny und der alte Lebemann Morfontaine treten in Konkurrenz um sie. Als Manon erfährt, dass Grieux in den Priesterstand treten wolle, besucht sie ihn im Kloster und beide fliehen erneut nach Paris. Hier wird Grieux beim Spiel mit Morfontaine des Betrugs bezichtigt. Der Sohn aus einflussreichem Hause kommt davon, aber Manon wird als Komplizin abgeführt. Bevor sie nach Amerika deportiert werden soll, ist ihre Lebenskraft aufgezehrt. Des Grieux erreicht sie zu spät. Manon stirbt in seinen Armen.
Eine unangenehme Situation, wenn man seinem Librettisten ein Textbuch zurückgeben muss. So ging es Jules Massenet mit Henri Meilhac. Zugute kam ihm dabei, dass er in dessen Bibliothek den berühmten Roman von Abbé Prévost entdeckte und Meilhac im Nu dafür begeistern konnte. Schon zwei Tage später war der Text für die ersten beiden Akte von "Manon" fertig. Massenet hatte eine enge Beziehung zu der Figur Manon, engagierte sich sehr bei der weiteren Gestaltung des Handlungsablaufs und feilte lange an der musikalischen Umsetzung. Das Stück sollte an der Pariser Opéra-Comique herauskommen.
Der Direktor des Hauses Léon Carvalho war bekannt für seine rücksichtslosen Eingriffe bei den Inszenierungen. Als Massenet ihn gleich beim ersten Vorspiel seiner Oper in die Schranken weisen wollte, beruhigte ihn Carvalho:
"Mein Freund, Ihr Werk wird so aufgeführt, als wären Sie bereits tot!". -
Der "Manon-Stoff" war schon 1856 von Auber vertont worden. Massenet, und zehn Jahre später dann Puccini, drängten mit ihren Versionen dessen Oper völlig in den Hintergrund. Jules Massenets "Manon" wurde an der Opéra-Comique zum Dauerbrenner und gehört mit Bizets "Carmen" und Gounods "Faust" bis heute zu den meistgespielten französischen Opern.
Euroradio-Opernsaison 2006-2007
Wiener Staatsoper
Aufzeichnung vom 3.3.2007
Jules Massenet
”Manon” - Opéra comique in fünf Akten
Libretto: Henri Meilhac
Philippe Gilles
Anna Netrebko, Soprano - Manon
Roberto Alagna, Tenor – Chevalier Des Grieux
Ain Anger, Bass - Comte Des Grieux
Adrian Eröd, Bariton - Lescaut
Simina Ivan, Mezzosopran - Poussette
Sophie Marilley, Mezzosopran - Javotte
Juliette Mars, Mezzosopran - Rosette
Michael Roider, Tenor - Guillot de Morfontaine
In-Sung Sim, Bariton - Brétigny
Hans Peter Kammerer, Bariton - Gastwirt
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Leitung: Bertrand de Billy
nach dem 2. Akt ca. 20:40 Uhr Nachrichten und anschließend
Gespräch mit Bertrand de Billy
Eine unangenehme Situation, wenn man seinem Librettisten ein Textbuch zurückgeben muss. So ging es Jules Massenet mit Henri Meilhac. Zugute kam ihm dabei, dass er in dessen Bibliothek den berühmten Roman von Abbé Prévost entdeckte und Meilhac im Nu dafür begeistern konnte. Schon zwei Tage später war der Text für die ersten beiden Akte von "Manon" fertig. Massenet hatte eine enge Beziehung zu der Figur Manon, engagierte sich sehr bei der weiteren Gestaltung des Handlungsablaufs und feilte lange an der musikalischen Umsetzung. Das Stück sollte an der Pariser Opéra-Comique herauskommen.
Der Direktor des Hauses Léon Carvalho war bekannt für seine rücksichtslosen Eingriffe bei den Inszenierungen. Als Massenet ihn gleich beim ersten Vorspiel seiner Oper in die Schranken weisen wollte, beruhigte ihn Carvalho:
"Mein Freund, Ihr Werk wird so aufgeführt, als wären Sie bereits tot!". -
Der "Manon-Stoff" war schon 1856 von Auber vertont worden. Massenet, und zehn Jahre später dann Puccini, drängten mit ihren Versionen dessen Oper völlig in den Hintergrund. Jules Massenets "Manon" wurde an der Opéra-Comique zum Dauerbrenner und gehört mit Bizets "Carmen" und Gounods "Faust" bis heute zu den meistgespielten französischen Opern.
Euroradio-Opernsaison 2006-2007
Wiener Staatsoper
Aufzeichnung vom 3.3.2007
Jules Massenet
”Manon” - Opéra comique in fünf Akten
Libretto: Henri Meilhac
Philippe Gilles
Anna Netrebko, Soprano - Manon
Roberto Alagna, Tenor – Chevalier Des Grieux
Ain Anger, Bass - Comte Des Grieux
Adrian Eröd, Bariton - Lescaut
Simina Ivan, Mezzosopran - Poussette
Sophie Marilley, Mezzosopran - Javotte
Juliette Mars, Mezzosopran - Rosette
Michael Roider, Tenor - Guillot de Morfontaine
In-Sung Sim, Bariton - Brétigny
Hans Peter Kammerer, Bariton - Gastwirt
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Leitung: Bertrand de Billy
nach dem 2. Akt ca. 20:40 Uhr Nachrichten und anschließend
Gespräch mit Bertrand de Billy