"Zwischen klassischer Strenge und romantischem Schwelgen"
Kein Komponist hat so sehr unter dem übergroßen Schatten Beethovens gelitten wie Johannes Brahms, und keiner hat so lange für seinen symphonischen Erstling gebraucht wie der Hamburger. Als die 1. Symphonie von Brahms 1876 uraufgeführt wird, ist die Romantik längst Geschichte, und doch ist diese Symphonie der gelungene Versuch, Klassik und Romantik noch einmal zu versöhnen.
Johannes Brahms war ein höchst selbstkritischer Komponist, der viel beschriebenes Notenpapier vernichtet hat, bevor er etwas der Veröffentlichung für wert erachtete. Und er hat mehrere Anläufe zu seinem symphonischen Erstling unternommen, die entweder in Serenaden, einem Klavierkonzert oder einem Requiem endeten, aber nicht in einer Symphonie.
Aber nach rund 15 Jahren kam doch noch eine Symphonie zustande. Alle großen Dirigenten haben sich mit diesem "Schlüsselwerk der Musikgeschichte" (Christian Thielemann) auseinandergesetzt, und höchst unterschiedliche Lesarten sind so entstanden, beispielsweise eine eher leichte von dem Engländer Roger Norrington, der seinen London Classical Players alles Auftrumpfende abgewöhnt hat, eine dramatische von Otto Klemperer, der seine Musiker zu Akteuren auf der Bühne des Lebens macht, eine forschende von Nikolaus Harnoncourt, der das Orchester zu Analyse animiert, oder eine beinahe selbstvergessene von Herbert von Karajan. Diese und einige andere Versionen machen die Vielschichtigkeit dieser Symphonie deutlich, die der Dirigent Hans von Bülow als 10. Symphonie Beethovens charakterisierte.
Aber nach rund 15 Jahren kam doch noch eine Symphonie zustande. Alle großen Dirigenten haben sich mit diesem "Schlüsselwerk der Musikgeschichte" (Christian Thielemann) auseinandergesetzt, und höchst unterschiedliche Lesarten sind so entstanden, beispielsweise eine eher leichte von dem Engländer Roger Norrington, der seinen London Classical Players alles Auftrumpfende abgewöhnt hat, eine dramatische von Otto Klemperer, der seine Musiker zu Akteuren auf der Bühne des Lebens macht, eine forschende von Nikolaus Harnoncourt, der das Orchester zu Analyse animiert, oder eine beinahe selbstvergessene von Herbert von Karajan. Diese und einige andere Versionen machen die Vielschichtigkeit dieser Symphonie deutlich, die der Dirigent Hans von Bülow als 10. Symphonie Beethovens charakterisierte.