Zwischen Eifersucht und Mutterliebe
Einst hatte Medea mittels ihrer Zauberkünste Giasone, dem Anführer der Argonauten, zum goldenen Vlies verholfen, sich in ihn verliebt und zwei Kinder gezeugt. Jahre später verstößt Giasone sie, um Glauce, die Tochter des Königs von Korinth, zu heiraten. Auf der Hochzeit taucht plötzlich Medea auf, um ihren Geliebten zurückzugewinnen. Doch Jason weist sie ab. Medea schwört Rache. Sie vergiftet die Braut und tötet ihre Kinder.
Diese blutrünstige Story aus der griechischen Mythologie ist mehrfach dramatisiert und auf die Bühne gebracht worden. Die bekannteste ist die Oper von Luigi Cherubini. Die Handlung basiert auf Euripides und einem Drama von Pierre Corneille. Es wird nur die Katastrophe der Geschichten um das Goldene Vlies behandelt, das, was sich am wirkungsvollsten musikdramatisch darstellen lässt.
Cherubini, der Sohn mittelloser Florentiner Eltern, der vom Cembalo spielenden Vater ersten Musikunterricht erhielt, konnte dank eines Stipendiums des Toskanischen Großherzogs, dem späteren Kaiser Leopold II., eine solide Ausbildung nehmen. Mit 15 Jahren komponierte er seine erste Oper. Nach einer Dirigentenstelle in London wurde ab 1789 Paris seine Wahlheimat. Aber Napoleon wusste mit seiner Musik wenig anzufangen und wollte ihm zunächst das große Opernhaus nicht zur Verfügung stellen. So wurde die "Medea" 1797 im Theâtre Feydeau uraufgeführt, als Opéra comique mit gesprochenen Texten angelegt.
Obwohl die Oper von der Kritik gelobt wurde, hatte sie keinen Erfolg beim Publikum, das nach der Revolution leichte unterhaltsame Kost wollte. An den deutsch-österreichischen Bühnen wurde sie gut angenommen, wozu auch die von Franz Lachner komponierten Rezitative beigetragen haben. Die italienische Erstaufführung in der Übersetzung von Carlo Zangarini fand 1909 an der Mailänder Scala statt. Seit 1953 ist Maria Callas die unerreichte "Medea". Bis 1962 hat sie die Titelrolle in neun Produktionen gesungen, im Pasolini-Film und auf Schallplatte.
Euroradio-Opernsaison 2008/09
Teatro Regio Turin
Aufzeichnung vom 9.10.2008
Luigi Cherubini
"Medea", Opéra comique in drei Akten
Libretto: François-Benoît Hoffman
Anna Caterina Antonacci, Sopran - Medea
Giuseppe Filianoti, Tenor - Giasone
Sara Mingardo, Alt - Neris
Giovanni Battista Parodi, Bass - Creonte
Cinzia Forte, Sopran - Glauce
Erika Grimaldi, Sopran - 1. Dienerin
Luisa Francesconi, Mezzosopran – 2. Dienerin
Diego Matamoros, Bass – Hauptmann der Wache
Chor und Orchester des Teatro Regio Turin
Leitung: Evelino Pidò
Nach dem 1. Akt ca. 20.05 Nachrichten
anschließend:
Franz-Josef Tondorf über Leben und Werk Luigi Cherubinis
Cherubini, der Sohn mittelloser Florentiner Eltern, der vom Cembalo spielenden Vater ersten Musikunterricht erhielt, konnte dank eines Stipendiums des Toskanischen Großherzogs, dem späteren Kaiser Leopold II., eine solide Ausbildung nehmen. Mit 15 Jahren komponierte er seine erste Oper. Nach einer Dirigentenstelle in London wurde ab 1789 Paris seine Wahlheimat. Aber Napoleon wusste mit seiner Musik wenig anzufangen und wollte ihm zunächst das große Opernhaus nicht zur Verfügung stellen. So wurde die "Medea" 1797 im Theâtre Feydeau uraufgeführt, als Opéra comique mit gesprochenen Texten angelegt.
Obwohl die Oper von der Kritik gelobt wurde, hatte sie keinen Erfolg beim Publikum, das nach der Revolution leichte unterhaltsame Kost wollte. An den deutsch-österreichischen Bühnen wurde sie gut angenommen, wozu auch die von Franz Lachner komponierten Rezitative beigetragen haben. Die italienische Erstaufführung in der Übersetzung von Carlo Zangarini fand 1909 an der Mailänder Scala statt. Seit 1953 ist Maria Callas die unerreichte "Medea". Bis 1962 hat sie die Titelrolle in neun Produktionen gesungen, im Pasolini-Film und auf Schallplatte.
Euroradio-Opernsaison 2008/09
Teatro Regio Turin
Aufzeichnung vom 9.10.2008
Luigi Cherubini
"Medea", Opéra comique in drei Akten
Libretto: François-Benoît Hoffman
Anna Caterina Antonacci, Sopran - Medea
Giuseppe Filianoti, Tenor - Giasone
Sara Mingardo, Alt - Neris
Giovanni Battista Parodi, Bass - Creonte
Cinzia Forte, Sopran - Glauce
Erika Grimaldi, Sopran - 1. Dienerin
Luisa Francesconi, Mezzosopran – 2. Dienerin
Diego Matamoros, Bass – Hauptmann der Wache
Chor und Orchester des Teatro Regio Turin
Leitung: Evelino Pidò
Nach dem 1. Akt ca. 20.05 Nachrichten
anschließend:
Franz-Josef Tondorf über Leben und Werk Luigi Cherubinis