Zweite rund 2.000 Jahre alte Synagoge in Magdala entdeckt

In der israelischen Stadt Magdala (Migdal) am See Genezareth haben Archäologen erneut eine rund 2.000 Jahre alte Synagoge entdeckt. Es sei das erste Mal, dass zwei Synagogen aus der Zeit des Zweiten Tempels in einer Stadt gefunden wurden, zitiert die Zeitung "Haaretz" am Sonntag die Ausgrabungsleiter. Bereits 2009 war in Magdala eine der ältesten Synagogen der Welt entdeckt worden, die in die Zeit zwischen 50 vor Christus und dem Jahr 100 unserer Zeitrechnung datiert wird. Die neu entdeckte Synagoge sei nun kleiner und offenbar nicht so reich verziert wie die erste. Sie hat den Angaben zufolge die Form eines Quadrats, war aus Basalt und Kalkstein gebaut und verfügte über einen Hauptsaal und zwei weitere Räume. In einem der kleineren Räume befand sich ein Steinregal. Den Experten zufolge könnte es zur Aufbewahrung von Thora-Rollen gedient haben. "Die Entdeckung einer zweiten Synagoge in dieser galiläischen Siedlung wirft ein Licht auf das soziale und religiöse Leben der Juden in dieser Zeit und spiegelt den Bedarf an einem speziellen Gebäude für das Lesen und Studieren der Thora und für gesellschaftliche Zusammenkünfte", zitiert die Zeitung "Jerusalem Post" eine der Ausgrabungsleiterinnen, Dina Avshalom-Gorni. Die Stadt Magdala wird sowohl in den Schriften des jüdisch-hellenistischen Historikers Flavius Josephus als auch als Geburtsort von Maria Magdalena in den Evangelien erwähnt.