Zweifel an einer eidesstattlichen Erklärung von Kardinal Woelki im Missbrauchskomplex

Im Missbrauchskomplex um den früheren "Sternsinger"-Präsidenten Winfried Pilz sind nach Recherchen des Deutschlandfunks und der "ZEIT"-Beilage "Christ & Welt" Zweifel an einer eidesstattlichen Erklärung des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki aufgekommen. Demnach hatte Woelkis Büroleiterin bereits Anfang Mai einen mutmaßlichen weiteren Missbrauchs-Betroffenen zum Gespräch mit dem Kardinal eingeladen. Das entsprechende Schreiben liegt den Redaktionen vor. Woelki hatte in einem presserechtlichen Verfahren aber versichert, erst ab der vierten Juniwoche mit dem Fall Pilz befasst worden zu sein. Das Erzbistum Köln hatte im Juni öffentlich gemacht, dass der 2019 verstorbene Pilz des Missbrauchs an einem schutzbedürftigen jungen Mann beschuldigt wird.