Zwei Mitglieder verlassen documenta-Findungskommission

    Der Schriftzug "documenta fifteen" und das Logo vom indonesischen Kuratorenkollektiv Ruangrupa prangt an einer Fassade
    Nach den Konflikten mit der künstlerischen Leitung der letzten documenta im Jahr 2022, wird die Auswahl für die Kunstschau-Leitung für 2027 besonders beobachtet. © picture alliance / Uwe Zucchi
    13.11.2023
    Zwei von sechs Mitgliedern der Findungskommission der Kunstschau documenta sind zurückgetreten. Wie die documenta mitteilte, legte die israelische Künstlerin Bracha Lichtenberg Ettinger ihr Amt am Freitag nieder, gestern trat der indische Kunstkritiker Ranjit Hoskote aus. Ettinger begründete ihren Rücktritt demnach mit der aktuellen Situation im Nahen Osten. Sie hatte nach dem Angriff der Hamas auf Israel um mehr Zeit für die Arbeit der Kommission und "zum Innehalten und Nachdenken" gebeten. Hoskote wird die Nähe zur Israel-Boykott-Bewegung BDS vorgeworfen. Er soll einem Medienbericht zufolge 2019 eine Petition mit antisemitischen Inhalten unterzeichnet haben. Laut documenta hat der Kunstkritiker in seinem Kündigungsschreiben die Nähe zum BDS bestritten, die Atmospäre sei nun "vergiftet", ohne Platz für "eine differenzierte Diskussion der anstehenden Fragen". Aufgabe der Kommission ist es, die Künstlerische Leitung der documenta 2027 auszuwählen. Die zurückliegende Weltkunstschau war wegen Antisemitismus und dem Umgang der Kuratoren damit stark kritisiert worden.