Zwei Debüts beim DSO Berlin

28.11.2008
Zwei herausragende junge Musiker debütieren am 21. November in der Philharmonie Berlin beim Deutschen Symphonie-Orchester: die 29-jährige aus Georgien stammende Geigerin Lisa Batiashvili und der kanadische Dirigent Yannick Nézet-Séguin, 33 Jahre jung. Beide hatten schon ihr Berlin-Debüt, die Geigerin vor vier Jahren bei den Philharmonikern und der Dirigent vor acht Monaten beim Rundfunk-Sinfonieorchester. Bei ihrem ersten Konzert mit dem DSO stehen russische und französische Komponisten auf dem Programm.
Die Karriere von Lisa Batiashvili wurde ihr gleichsam in die Wiege gelegt: Im georgischen Tiflis als Tochter einer Pianistin und eines Geigers geboren, bekam sie schon im Alter von zwei Jahren ihre erste Geige. Als die Familie 1991 wegen der Georgienkrise nach Deutschland zog, kam die Zwölfjährige an die Hamburger Musikhochschule, zwei Jahre später wechselte sie dann an die Münchener Hochschule. 1995 – da war Lisa gerade 16 Jahre alt – gewann sie als jüngste Teilnehmerin des Sibelius-Wettbewerbs in Helsinki einen zweiten Preis. Die BBC nahm sie daraufhin in ihr Förderprogramm "New Generation Artists" auf. Nach ihrem Berlin-Debüt vor vier Jahren mit dem Beethoven-Konzert schrieb der Tagesspiegel: "Die junge Georgierin fand – aller technischen Mühen ledig – zu einer leuchtenden Innerlichkeit, zupackend und beseelt, virtuos und klug. Ein strahlendes Debüt." Man darf auf ihre Interpretation des 2. Prokofjew-Konzertes mit dem DSO gespannt sein.

Nur vier Jahre älter als die Solistin ist der Dirigent des Abends: Yannick Nézet-Séguin. Auch er war ein Frühstarter: Mit 10 wusste er schon, dass er Dirigent werden wollte! Acht Jahre später leitete er bereits den Philharmonischen Chor seiner Heimatstadt Montréal, im Jahr darauf gründete er La Chapelle de Montréal, ein Vokal- und Instrumentalensemble, das sich mit der Aufführungspraxis Alter Musik beschäftigte. Und vier Jahre später, nach Studien in Kanada und den USA, machte ihn die Oper von Montréal zum Musikdirektor. Heute ist Yannick Nézet-Séguin Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters Rotterdam und Erster Gastdirigent des London Philharmonic Orchestra. Außerdem hat er fast alle kanadischen Berufsorchester und in England, Frankreich und Deutschland zahlreiche bedeutende Klangkörper dirigiert. Bei seinem ersten Gastkonzert mit dem DSO dirigiert er ausschließlich russische und französische Werke.


Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 21.11.2008


Peter Tschaikowsky
"Francesca da Rimini”

Sergej Prokofjew
Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 63

ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Claude Debussy
"Jeux”

Maurice Ravel
"Daphnis et Chloé", Suite Nr. 2


Lisa Batiashvili, Violine
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Yannick Nézet-Séguin