Zwangsvorstellung vom Weltzionismus
Die Motive von Jared Loughner, der in Arizona sechs Menschen tötete und der demokratischen Abgeordneten Gabrielle Giffords in den Kopf schoss, sind unnklar. Antisemitismus könnte ein Grund gewesen sein, schließlich ist Giffords Jüdin.
Das Bild des 22-jährigen glatzköpfigen Jared Loughner, der nach seiner Festnahme irre in die Kamera grinst, ging diese Woche um die Welt. Diagnose "geisteskrank" – das sei vermutlich auch eines der wenigen strafmildernden Argumente, die Loughner vor der Todesstrafe bewahren könnte, berichtete die "New York Times".
Tatsächlich liefert bisher nichts, was über den Täter bekannt ist, eindeutige Beweise für politische Motive. Aber es gibt Hinweise darauf, dass Loughner besessen war von der Vorstellung, die Regierung habe sich gegen ihn und seine Welt, in der er lebte, verschworen. Auf einem seiner Youtube-Videos heißt es beispielsweise: "Die Regierung kontrolliert unser Denken und unterzieht uns einer Gehirnwäsche, indem sie die Grammatik kontrolliert." Loughner sei möglicherweise geistesgestört, das vermutet auch der Rechtsextremismus-Experte Chip Berlet, aber dafür sei jeder anfällig, der Verschwörungstheorien Glauben schenkt:
"Einige seiner Obsessionen drehen sich um Währung, um die Manipulation von Geld durch die Regierung, um eine zweite amerikanische Verfassung. Die Regierung habe sich gegen das Volk verschworen, um es zu unterdrücken, seiner Ansicht nach auch durch Gedankenkontrolle, um den Interessen zu dienen, die das Geld kontrollieren. Das ist eine alte rechte Verschwörungstheorie."
Von dort sei es zur sogenannten jüdischen Verschwörung nicht weit, sagt Berlet.
"Wenn es denn eine Verbindung gibt, dann wäre es die antisemitische Zwangsvorstellung, dass die Juden die Banken besitzen und dass der Weltzionismus die Geldflüsse kontrolliert. An dieser Verschwörung hätten dann jüdische Familien einen Anteil ebenso wie Politiker, die den sogenannten Judenbankern zuarbeiten."
Antisemitische Motive sind dem Attentäter Jared Loughner bisher nicht nachzuweisen, obwohl er Gabrielle Giffords bewusst als Ziel ausgesucht haben muss. In seinem Zimmer fand die Polizei ihren Namen sowie das Schimpfwort "bitch" auf Zettel geschrieben. Dass Giffords Jüdin ist, damit trat sie vor viereinhalb Jahren im Wahlkampf sogar an die Öffentlichkeit. Sie ist außerdem aktives Mitglied in der Reformgemeinde von Tucson sowie im Vorstand der jüdischen Antidefamation League in Arizona. Vertreter von jüdischen Organisationen in den USA prangern indes das aufgeheizte aggressive politische Klima an, das zu der Bluttat beigetragen habe, und fordern Politiker, vor allem auf der rechten Seite des Spektrums, dazu auf, ihre Tonart zu entschärfen.
Tatsächlich liefert bisher nichts, was über den Täter bekannt ist, eindeutige Beweise für politische Motive. Aber es gibt Hinweise darauf, dass Loughner besessen war von der Vorstellung, die Regierung habe sich gegen ihn und seine Welt, in der er lebte, verschworen. Auf einem seiner Youtube-Videos heißt es beispielsweise: "Die Regierung kontrolliert unser Denken und unterzieht uns einer Gehirnwäsche, indem sie die Grammatik kontrolliert." Loughner sei möglicherweise geistesgestört, das vermutet auch der Rechtsextremismus-Experte Chip Berlet, aber dafür sei jeder anfällig, der Verschwörungstheorien Glauben schenkt:
"Einige seiner Obsessionen drehen sich um Währung, um die Manipulation von Geld durch die Regierung, um eine zweite amerikanische Verfassung. Die Regierung habe sich gegen das Volk verschworen, um es zu unterdrücken, seiner Ansicht nach auch durch Gedankenkontrolle, um den Interessen zu dienen, die das Geld kontrollieren. Das ist eine alte rechte Verschwörungstheorie."
Von dort sei es zur sogenannten jüdischen Verschwörung nicht weit, sagt Berlet.
"Wenn es denn eine Verbindung gibt, dann wäre es die antisemitische Zwangsvorstellung, dass die Juden die Banken besitzen und dass der Weltzionismus die Geldflüsse kontrolliert. An dieser Verschwörung hätten dann jüdische Familien einen Anteil ebenso wie Politiker, die den sogenannten Judenbankern zuarbeiten."
Antisemitische Motive sind dem Attentäter Jared Loughner bisher nicht nachzuweisen, obwohl er Gabrielle Giffords bewusst als Ziel ausgesucht haben muss. In seinem Zimmer fand die Polizei ihren Namen sowie das Schimpfwort "bitch" auf Zettel geschrieben. Dass Giffords Jüdin ist, damit trat sie vor viereinhalb Jahren im Wahlkampf sogar an die Öffentlichkeit. Sie ist außerdem aktives Mitglied in der Reformgemeinde von Tucson sowie im Vorstand der jüdischen Antidefamation League in Arizona. Vertreter von jüdischen Organisationen in den USA prangern indes das aufgeheizte aggressive politische Klima an, das zu der Bluttat beigetragen habe, und fordern Politiker, vor allem auf der rechten Seite des Spektrums, dazu auf, ihre Tonart zu entschärfen.