"Zusammenarbeit auf Augenhöhe"

20.09.2012
Twinning ist ein EU-Programm, das Beitrittskandidaten hilft, Strukturen in öffentlichen Institutionen auf- und auszubauen. Auch Georgien hat diese Unterstützung zwei Jahre lang bekommen, und zwar im kulturellen Bereich. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz war am Projekt beteiligt und zieht ein positives Fazit.
Zwei Jahre lang wurde in Georgien das kulturelle Leben gefördert - ein Sonderfall im Rahmen der Twinning-Projekte, sagt Günther Schauerte, Vize-Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Normalerweise würde nur der Strukturaufbau gefördert:

"Unter heute etwa 3.000 Twinning-Projekten gibt es kein Dutzend Projekte im Bereich von Kultur und Medien. Bei uns lag es im Grunde nah, und deshalb haben wir, denke ich, auch den Zuschlag bekommen, dass sich enorme Ähnlichkeiten zwischen den Staatlichen Museen zu Berlin - mit der Verteilung der Museen über die Stadt - mit Tiflis ergeben haben, weil dort die Situation ähnlich ist - sowohl in der räumlichen Disposition, in der Struktur der Sammlungen als auch durch ein gewisses Politikum."

Die kulturpolitische Parallele habe darin bestanden, dass in Berlin die Folgen der Teilung zu überwinden gewesen seien, während die Kulturinstitutionen in Tiflis - nach Herauslösung aus dem Einflussbereich der früheren Sowjetunion - zu neuer Eigenständigkeit befähigt werden müssten.

Schauerte betonte, dass die Zusammenarbeit mit den Behörden in Georgien in einer sehr kooperativen Atmosphäre und "auf Augenhöhe" stattgefunden habe. So habe das Projekt bereits eine Reihe von Erfolgen gezeitigt:

"In der Zwischenzeit sind ein halbes Dutzend von Museen, die zum Georgischen Nationalmuseum gehören, wiedereröffnet worden, die sehr europäischen Standards, dem, was man kennt, entsprechen, und sich deutlich von dem entfernt haben, was früher dort üblich, aber auch möglich war."


Das vollständige Gespräch können Sie mindestens bis zum 19.03.2013 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.