Zurück zu den Wurzeln
Seit 1987 finden alle zwei Jahre die Coburger Johann-Strauss-Musiktage statt. In diesem Jahr tritt dort auch die 23-jährige Sopranistin Nora Lentner auf. Für sie ist es eine Rückkehr in die Heimat: Ihre Mutter trat am Coburger Stadttheater als Solosängerin auf.
Zwei Steinway-Flügel passen gerade so in den Übungsraum an der Berliner Universität der Künste. Am Schülerinstrument singt Nora Lentner, begleitet von ihrem Pianisten, die Arie der Adele aus der "Fledermaus" von Johann Strauss.
Nora Lentner singt lachend, gestikulierend. Sie schüttelt die langen dunkelblonden Haare. Das schmale Gesicht ist immer in Bewegung. Wie sie da steht in einem eng anliegenden bunt-geblümten T-Shirt, schwarzem kurzen Rock, auf hohen Hackenschuhen, lässt sich erahnen wie präsent sie auf der Bühne ist.
"Definitiv war ich schon immer begeistert für das Theater und das Leben dort, dieses Glitzern. Ich habe mich da unglaublich wohl gefühlt und war auch gerne dabei, auch als junges Kind, mit drei, vier Jahren, wo ich der Mama zugeschaut habe. Das hat mich einfach wahnsinnig gefesselt. Dann erübrigte sich irgendwann die Frage für mich, ob ich es machen möchte oder nicht."
Nora Lentner ist das einzige Kind zweier Musiker. Sie ist im Coburger Stadttheater aufgewachsen, wo ihre Mutter als Solosängerin auftrat. Und bald war klar, dass die kleine Nora in deren Fußstapfen treten wollte. Die Mutter war auch ihre erste Gesangslehrerin.
"Meine Muter hat zu dem Zeitpunkt schon lange unterrichtet. Und ich habe gesehen wie die Schüler ein- und ausgingen und wie glücklich die waren. Und ich wollte unbedingt zu ihr. Und dann war klar, wenn ich runterkomme, 14 Uhr war meine Stunde, dann war es kein Tochter-Mutter-Verhältnis mehr, sondern ein Schüler–Lehrer-Verhältnis.
Meine Mutter ist Amerikanerin und ich bin ganz stark mit dieser Broadway- und Filmmusik, Fred Astaire, Frank Sinatra und all diesen Leuten, aufgewachsen. Wenn ich mich ans Klavier setze und einfach für mich Musik machen möchte, passiert es mir doch öfter, dass ich solche Stücke raussuche und da vielleicht auch meine Persönlichkeit wieder finde."
Schon als Schülerin schaffte Nora Lentner es bis an die Spitze des Bundeswettbewerbs von Jugend musiziert. Die Hochschule konnte sie sich nach ihrem Abitur am Musik betonten Gymnasium aussuchen. An der Berliner Universität der Künste lernte sie die Professorin Julie Kauffmann kennen, Amerikanerin wie ihre Mutter – sie wusste sofort: Da will ich hin.
Nora Lentner lebt in Berlin mit ihrem Freund zusammen. Auch er ist Musiker. Doch abends, wenn die Gesangsstudentin nach Hause kommt, wünscht sie sich nur Ruhe – keine Musik, kein Radio, kein Fernsehen.
"Ich bin unglaublich gerne handwerklich beschäftigt. Ich stricke unglaublich gerne. Ich nähe sehr viel, meine eigenen Kleider, was für meinen Beruf sehr toll ist, weil ich immer mit neuen Kleidern auf der Bühne stehen kann, weil die kann man sich so nicht immer leisten. Und ich male, zeichne sehr viel. Ich glaube, das ist für mich auch so ein mentaler Ausgleich, etwas total Beruhigendes, was mich wegnimmt von dieser Welt, von dieser aufregenden schillernden Welt, wo immer was los ist und wo man sich immer mal zurück ziehen kann und allein sein kann mit seinem Produkt."
Eine Welt, in der sie auch jeden Tag harter Konkurrenz ausgesetzt ist? Nein, Nora Lentner fühlt sich an der Universität sogar eher geborgen.
"So wie ich den Eindruck hier habe, wir verstehen uns wirklich gut. Ich habe da auch schon ganz andere Sachen von anderen Hochschulen gehört. Aber wenn ich eine Sängerin schätze, auch eine Konkurrentin, wenn man das so nennen möchte, sobald ich sie schätze und sehe, was sie für Qualitäten hat, dann schätze ich sie als Musikerin und als Sängerin. Jeder Mensch ist so individuell, dass es Blödsinn wäre, sich zu vergleichen."
Nora Lentner ist sehr fleißig und ehrgeizig. Als Preisträgerin des Bundeswettbewerbes Gesang hat sich die 23-Jährige schon einen Namen gemacht. Träumt sie schon manchmal von den großen Bühnen der Welt?
"Ich finde es schwierig, sich zu hohe Ziele zu setzen, weil es im Sängerberuf immer anders kommt als geplant. Und wenn man sagt, ich möchte da unbedingt hin, das funktioniert so nicht. Was ich möchte, ist einfach Musik auf einem guten, auf einem sehr guten Niveau zu machen, mit Menschen, die mich inspirieren, die ich toll finde, die ich auch inspirieren kann, auf irgendeine Art und Weise."
Service
Am 2. Juli 2009 tritt Nora Lentner im Rahmen der Coburger Johann-Strauss-Musiktage in einer Matinee auf, am Samstag, dem 4. Juli ist sie bei einem abendlichen Konzert im Coburger Kongresshaus Rosengarten zu sehen. Dort singt sie unter anderem die Arie der Adele aus der "Fledermaus".
Nora Lentner singt lachend, gestikulierend. Sie schüttelt die langen dunkelblonden Haare. Das schmale Gesicht ist immer in Bewegung. Wie sie da steht in einem eng anliegenden bunt-geblümten T-Shirt, schwarzem kurzen Rock, auf hohen Hackenschuhen, lässt sich erahnen wie präsent sie auf der Bühne ist.
"Definitiv war ich schon immer begeistert für das Theater und das Leben dort, dieses Glitzern. Ich habe mich da unglaublich wohl gefühlt und war auch gerne dabei, auch als junges Kind, mit drei, vier Jahren, wo ich der Mama zugeschaut habe. Das hat mich einfach wahnsinnig gefesselt. Dann erübrigte sich irgendwann die Frage für mich, ob ich es machen möchte oder nicht."
Nora Lentner ist das einzige Kind zweier Musiker. Sie ist im Coburger Stadttheater aufgewachsen, wo ihre Mutter als Solosängerin auftrat. Und bald war klar, dass die kleine Nora in deren Fußstapfen treten wollte. Die Mutter war auch ihre erste Gesangslehrerin.
"Meine Muter hat zu dem Zeitpunkt schon lange unterrichtet. Und ich habe gesehen wie die Schüler ein- und ausgingen und wie glücklich die waren. Und ich wollte unbedingt zu ihr. Und dann war klar, wenn ich runterkomme, 14 Uhr war meine Stunde, dann war es kein Tochter-Mutter-Verhältnis mehr, sondern ein Schüler–Lehrer-Verhältnis.
Meine Mutter ist Amerikanerin und ich bin ganz stark mit dieser Broadway- und Filmmusik, Fred Astaire, Frank Sinatra und all diesen Leuten, aufgewachsen. Wenn ich mich ans Klavier setze und einfach für mich Musik machen möchte, passiert es mir doch öfter, dass ich solche Stücke raussuche und da vielleicht auch meine Persönlichkeit wieder finde."
Schon als Schülerin schaffte Nora Lentner es bis an die Spitze des Bundeswettbewerbs von Jugend musiziert. Die Hochschule konnte sie sich nach ihrem Abitur am Musik betonten Gymnasium aussuchen. An der Berliner Universität der Künste lernte sie die Professorin Julie Kauffmann kennen, Amerikanerin wie ihre Mutter – sie wusste sofort: Da will ich hin.
Nora Lentner lebt in Berlin mit ihrem Freund zusammen. Auch er ist Musiker. Doch abends, wenn die Gesangsstudentin nach Hause kommt, wünscht sie sich nur Ruhe – keine Musik, kein Radio, kein Fernsehen.
"Ich bin unglaublich gerne handwerklich beschäftigt. Ich stricke unglaublich gerne. Ich nähe sehr viel, meine eigenen Kleider, was für meinen Beruf sehr toll ist, weil ich immer mit neuen Kleidern auf der Bühne stehen kann, weil die kann man sich so nicht immer leisten. Und ich male, zeichne sehr viel. Ich glaube, das ist für mich auch so ein mentaler Ausgleich, etwas total Beruhigendes, was mich wegnimmt von dieser Welt, von dieser aufregenden schillernden Welt, wo immer was los ist und wo man sich immer mal zurück ziehen kann und allein sein kann mit seinem Produkt."
Eine Welt, in der sie auch jeden Tag harter Konkurrenz ausgesetzt ist? Nein, Nora Lentner fühlt sich an der Universität sogar eher geborgen.
"So wie ich den Eindruck hier habe, wir verstehen uns wirklich gut. Ich habe da auch schon ganz andere Sachen von anderen Hochschulen gehört. Aber wenn ich eine Sängerin schätze, auch eine Konkurrentin, wenn man das so nennen möchte, sobald ich sie schätze und sehe, was sie für Qualitäten hat, dann schätze ich sie als Musikerin und als Sängerin. Jeder Mensch ist so individuell, dass es Blödsinn wäre, sich zu vergleichen."
Nora Lentner ist sehr fleißig und ehrgeizig. Als Preisträgerin des Bundeswettbewerbes Gesang hat sich die 23-Jährige schon einen Namen gemacht. Träumt sie schon manchmal von den großen Bühnen der Welt?
"Ich finde es schwierig, sich zu hohe Ziele zu setzen, weil es im Sängerberuf immer anders kommt als geplant. Und wenn man sagt, ich möchte da unbedingt hin, das funktioniert so nicht. Was ich möchte, ist einfach Musik auf einem guten, auf einem sehr guten Niveau zu machen, mit Menschen, die mich inspirieren, die ich toll finde, die ich auch inspirieren kann, auf irgendeine Art und Weise."
Service
Am 2. Juli 2009 tritt Nora Lentner im Rahmen der Coburger Johann-Strauss-Musiktage in einer Matinee auf, am Samstag, dem 4. Juli ist sie bei einem abendlichen Konzert im Coburger Kongresshaus Rosengarten zu sehen. Dort singt sie unter anderem die Arie der Adele aus der "Fledermaus".