Zurück ins Wunderland

Von Tarik Ahmia |
Mit Songs über gebrochene Herzen im Folk-Pop-Sound ist John Mayer im Lauf der Jahre in den USA zum Superstar aufgestiegen. Nach einigen bluesigeren Ausflügen wendet sich der Frauenschwarm auf seinem neuen Studioalbum „Paradise Valley“ wieder seiner erfolgreichen Ursprungsformel zu.
Bei „Paperdoll“, der ersten Single Auskopplung von John Mayers neuem Album „Paradise Valley“, dementiert der Songwriter ausdrücklich NICHT, dass der Song seiner Ex-Freundin Taylor Swift gewidmet ist.

Sein turbulentes Beziehungsleben hat dem 35-Jährigen in den vergangenen Jahren viele Schlagzeilen beschert, vielleicht sogar mehr als seine Musik. Eine chronische Kehlkopfentzündung hat Mayer zudem seit drei Jahren zu einer Tournee-Pause gezwungen.

Größere musikalische Eingebungen scheint ihm diese Zwangspause jedoch nicht beschert zu haben. Sein sechstes Studioalbum zeigt nämlich, dass es musikalisch nicht viel Neues im John-Mayer-Land gibt: Sanfte, zeitlose Folk-Pop-Ballade mit vielen Country-Schattierungen und Liebeslieder zum Mitsummen, so brav und verkuschelt, dass einem dabei fast langweilig wird. Immerhin erfahren wir in dem etwas kitschigen „Who You Love“ etwas über den mittlerweile in ruhigeren Gewässern geankerten Beziehungsstatus des notorischen Herzensbrechers: Darin bekennt sich Mayer zu seiner aktuellen Freundin Kate Perry, mit der er den Song auch gemeinsam singt.

Insgesamt bleibt von „Paradise Valley“ aber wenig im Ohr hängen. Dabei kann das der Songwriter John Mayer eigentlich viel besser. In der Vergangenheit hat er das etwa mit seinem bluesorientiertem „John Mayer Trio“ bewiesen. Dessen Album „Continuum“ wurde vor ein paar Jahren zurecht noch mit einem Grammy ausgezeichnet.

Ein Grammy für „Paradise Valley“ wäre eine Überraschung: Zu sehr und zu vorhersagbar wähnt sich Mayer hier auf der sicheren Seite und verlässt sich auf plätschernde Balladen und den Charme seiner rauchig-sanften Stimme.

John Mayer: „Paradise Valley“
Label: Sony Music