Zurück an die Startlöcher
Mit Beethovens "Pastorale" und der grandiosen 5. Sinfonie von Dmitrij Schostakowitsch steht der Dirigent Myung-Whun Chung wieder einmal am Pult des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken. Nach großen Erfolgen als Pianist trat er hier seine erste Chefdirigentenstelle an. Fast sechs Jahre lang, von 1984 bis 1990, war er als Nachfolger von Hans Zender hier künstlerisch tätig und feilte an Weichheit, Wärme und Glanz des Orchesterklangs.
Die Ergebnisse wurden vom Publikum und der Fachwelt mit großem Beifall aufgenommen. Von Saarbrücken aus startete Myung-Whun Chung seine Weltkarriere als Dirigent. In Paris übernahm er zunächst die Leitung der Opéra Bastille, dann das Amt des Chefdirigenten beim Orchestre Philharmonique de Radio France, das er bis heute bekleidet.
Beethovens sechste passt so gar nicht in die Reihe seiner meist heroisch-dramatischen Sinfonien und nicht zum Nimbus des Titanen, den er nach außen pflegte. Hier offenbart sich seine tief religiöse Naturliebe. Das "Pastorale" als Zufluchtsort vor den Widrigkeiten des Lebens hat in der Kunst eine lange Tradition. Um zu erwartender Kritik gleich entgegen zu wirken, schrieb Beethoven in die Partitur "Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei".
Schostakowitsch war in den 30er Jahren, wie Hunderte seiner Künstlerkollegen, der restriktiven Kulturpolitik unter Stalin ausgeliefert. Aber trotz bestellter, vernichtender Kritiken ging man nicht soweit, ihm jegliches Talent als Komponist abzusprechen. Man gab ihm Gelegenheit, etwas Verträglicheres, Optimistisches zu schreiben. Seine 5. Sinfonie ist eine Art Rehabilitierungsversuch. Der Untertitel "Die praktische schöpferische Antwort eines sowjetischen Künstlers auf eine berechtigte Kritik" stammt zwar nicht von Schostkowitsch, hat jedoch viele verunsichert, die glaubten, er habe Frieden mit der Obrigkeit geschlossen. Er selbst sagte später: "Was in der Fünften vorgeht, sollte jedem klar sein. Der Jubel ist unter Drohungen erzwungen wie in ‚Boris Godunow'. So, als schlage man uns mit einem Knüppel und verlange dazu: ‚Jubeln sollt ihr, jubeln’".
Live aus der Congresshalle Saarbrücken
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 ("Pastorale")
ca. 20:55 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Dmitrij Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47
Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken
Leitung: Myung-Whun Chung
Beethovens sechste passt so gar nicht in die Reihe seiner meist heroisch-dramatischen Sinfonien und nicht zum Nimbus des Titanen, den er nach außen pflegte. Hier offenbart sich seine tief religiöse Naturliebe. Das "Pastorale" als Zufluchtsort vor den Widrigkeiten des Lebens hat in der Kunst eine lange Tradition. Um zu erwartender Kritik gleich entgegen zu wirken, schrieb Beethoven in die Partitur "Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei".
Schostakowitsch war in den 30er Jahren, wie Hunderte seiner Künstlerkollegen, der restriktiven Kulturpolitik unter Stalin ausgeliefert. Aber trotz bestellter, vernichtender Kritiken ging man nicht soweit, ihm jegliches Talent als Komponist abzusprechen. Man gab ihm Gelegenheit, etwas Verträglicheres, Optimistisches zu schreiben. Seine 5. Sinfonie ist eine Art Rehabilitierungsversuch. Der Untertitel "Die praktische schöpferische Antwort eines sowjetischen Künstlers auf eine berechtigte Kritik" stammt zwar nicht von Schostkowitsch, hat jedoch viele verunsichert, die glaubten, er habe Frieden mit der Obrigkeit geschlossen. Er selbst sagte später: "Was in der Fünften vorgeht, sollte jedem klar sein. Der Jubel ist unter Drohungen erzwungen wie in ‚Boris Godunow'. So, als schlage man uns mit einem Knüppel und verlange dazu: ‚Jubeln sollt ihr, jubeln’".
Live aus der Congresshalle Saarbrücken
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 ("Pastorale")
ca. 20:55 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Dmitrij Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47
Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken
Leitung: Myung-Whun Chung