Zur Welt
Von Paulina Czienskowski
Regie: die Autorin
Mit: Lilith Stangenberg und Zeynep Bozbay
Ton: Hermann Leppich
Deutschlandfunk Kultur 2022
Länge: 21'12
Zur Welt

Über die Erfahrung von Geburt und früher Mutterschaft aus der Doppelperspektive von Neugeborenem und Mutter. Das Kurzhörspiel stellt die Widersprüche und die Intensität dieses Übergangs ungeschönt dar.
Das Kind erlebt den Geburtsprozess als unfreiwilligen Akt. “Wer zur Hölle hat mich gefragt, ob ich leben will?” – diese Frage steht im Zentrum der Darstellung. Das Neugeborene empfindet Widerstand gegen das Hinausdrängen, fühlt sich verletzlich und fremdbestimmt.
Die Mutter durchlebt das Gebären als körperlichen und emotionalen Kraftakt. Ihr Körper, einst Schutz, öffnet sich und gibt das Kind frei. Sie erlebt einen Abschied von ihrer bisherigen Identität, begleitet von Zweifeln an ihrer Entscheidung.
Die Mutter durchlebt das Gebären als körperlichen und emotionalen Kraftakt. Ihr Körper, einst Schutz, öffnet sich und gibt das Kind frei. Sie erlebt einen Abschied von ihrer bisherigen Identität, begleitet von Zweifeln an ihrer Entscheidung.
Das Hörspiel untersucht die fundamentale Neuordnung der Beziehung zwischen Mutter und Kind und deren gegenseitige Abhängigkeit. Es thematisiert die Unwirklichkeit des Übergangs zur Welt und hinterfragt gesellschaftliche Narrative zur Mutterschaft.
Czienskowski stellt die Frage, ob es ausreicht, die üblichen Erzählungen vom Leben zu reproduzieren. „Zur Welt“ zeigt auf, wie Erinnerungen neu konstruiert werden und wie sich Identität im Übergang verändert. Dabei betonend, dass sichtbares Dasein zählt, aber das Unsichtbare ewig bleibt.