"Zur Sache kommen"

Moderation: Frank Meyer |
Die "Phänomenologie des arbeitenden Weibes" heißt die neue Kolumne, die der Schriftsteller Joseph von Westphalen für den "Playboy" schreibt. Er hat schon in einigen seiner Bücher sehr offen über Sex geschrieben, bei seinem letzten Buch "Die Memoiren meiner Frau" so offen, dass sein Verlag ihm geraten hatte, ein paar Szenen wieder herauszunehmen, damit der Roman nicht als Pornografie gelten könne. Die bekanntesten Bücher von Joseph von Westphalen sind seine drei Romane über den Erotomanen Harry von Duckwitz.
Das erste "arbeitende Weib" in seiner "Playboy"-Kolumne ist eine dunkelhäutige Taxifahrerin, die am liebsten in der Nacht fährt. Deutschlandradio Kultur sprach mit von Westphalen. Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch:

Meyer: Es kommt gar nicht zum Sex zwischen ihm und ihr – wird das immer so sein?

Westphalen: Das wird nicht immer so sein, aber ich wollte beim ersten Mal noch ein bisschen bremsen. Also wenn man schon für den "Playboy" schreibt und dann kommt es auch noch zur Ausführung, dann ist das vielleicht ein bisschen viel. Ich dachte mir, bei den ersten zwei, drei Glossen da lässt man die Leser im Zweifel darüber, was da passiert. Und dann kommt man ab und zu mal zur Sache, aber auch nicht jedes Mal!

(…)

Meyer: Die "Phänomenologie des arbeitenden Weibes" – war das Ihre Idee?

Westphalen: Nein, die Idee war von denen, die wollten einfach, dass ich was für die schreibe über Frauen, die im Berufsleben sind, und zwar Berufe, die nicht so von vornherein mit Erotik verbunden sind. Also es ist nicht die Stewardess, die Masseuse, wo man gleich so ein bisschen an Sex denkt, sondern eher so die Taxifahrerin, die Öko-Gemüse-Verkäuferin, die kommt sicher auch noch bald. Jetzt habe ich gerade die Anlageberaterin in der Mache. Also Frauen, wo der erotisierte Mann nicht gleich an Sex denkt.


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