Live aus der Philharmonie Berlin

Titanen und Todesengel

Die Geigerin Hilary Hahn
Die Geigerin Hilary Hahn © Peter Miller/DSO
17.05.2015
Ein US-amerikanisches Duo unterschiedlichen Alters gastiert diesmal beim Deutschen Symphonie Orchester Berlin - die immer noch junge Geigerin Hilary Hahn, die bereits seit vielen Jahren zu den Spitzenkünstlern der Welt gehört, und der erfahrene Dirigent Leonard Slatkin.
Zwei riesige Werke prägen den Abend. Ludwig van Beethoven konzipierte sein Violinkonzert in deutlich sinfonischen Dimensionen. An zeitlicher Länge und technischer Raffinesse ist es bis heute eines der anspruchsvollsten Werke der Gattung geblieben.
Als Komponist weiterhin eher ein Geheimtipp ist bis heute leider der Geiger und Schwiegersohn Antonín Dvořáks - Josef Suk. Seine gewaltige und tiefschürfend-düstere zweite Sinfonie fordert jedes Orchester und seinen Leiter bis aufs Äußerste. Kein Wunder - denn sie trägt den Titel "Asrael". Dabei handelt es sich nach mehrheitlicher Ansicht wohl um den Todesengel. Josef Suk hatte biografische Gründe, sich in einer eindrucksvollen Sinfonie mit den letzten Dingen zu beschäftigen.
Mit der amerikanischen Star-Geigerin Hilary Hahn konnte das DSO für diesen Abend eine ideale Partnerin verpflichten. Sie ist allen Herausforderungen des Beethoven-Konzerts gewachsen und kann eine frische Sicht auf dieses Repertoire-Stück gewährleisten.
Leonard Slatkin debütierte beim New York Philharmonic im Jahr 1974. Seit vielen Jahren ist er musikalischer Leiter des Orchestre National de Lyon sowie seit 2008 in gleicher Position beim Detroit Symphony Orchestra in der krisengeschüttelten Autostadt am Erisee. Mit dem DSO verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit.
Live aus der Philharmonie Berlin
Ludwig van Beethoven
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61
ca. 20.50 Uhr Konzertpause, darin: Ulrike Klobes im Gespräch mit Hilary Hahn
Josef Suk
"Asrael" Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 27
Hilary Hahn, Violine
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Leonard Slatkin