"Sie hat eigentlich alle Formen des Kinos ausprobiert"
Die belgische Regisseurin Chantal Akerman ist mit 65 Jahren gestorben. Im Zentrum ihrer filmischen Arbeit standen Schicksale von Frauen und die Konfrontation mit der Vergangenheit. Claudia Lenssen würdigt Akerman als Feministin und Filmemacherin mit breitem Spektrum.
Chantal Akerman machte im Laufe ihres Lebens sehr unterschiedliche Filme, darunter Komödien wie "Eine Couch in New York" mit Juliette Binoche oder auch Experimentalfilme. Fröhlich und spielerisch seien ihre anfänglichen Werke gewesen, sagt Filmkritikerin Claudia Lenssen auf Deutschlandradio Kultur.
Später habe sie häufig Filme über Frauen gedreht, die unter der Sprachlosigkeit ihrer Umgebung litten. Sie sei dabei sehr von ihrer Mutter beeinflusst worden, einer polnischen Holocaust-Überlebenden, die nie über den Krieg habe reden wollen. "Die Folgen des Grauens sind nach wie vor präsent", sagt Lenssen über Akermans Werk.
Nach Abbruch des Studiums an der belgischen Filmhochschule ging Akerman nach Paris und studierte Theaterwissenschaften. Ihre anfänglichen Experimentalfilme wichen im Laufe der Zeit einer konventionelleren Erzählstruktur.